„Weltacker“: Einzigartiges Pilotprojekt startet in Graz
Effizienter Flächeneinsatz in der Landwirtschaft ist ein wichtiges Nachhaltigkeits- und Zukunftsthema. An der Fachschule Grottenhof in Graz startet das Land Steiermark aus diesem Grund das österreichweit einzigartige Pilotprojekt „Weltacker“.
Graz (26. Juni 2024).- Die Ackerflächen unseres Planeten sind begrenzt: acht Milliarden Menschen teilen sich 1,56 Milliarden Hektar Ackerland, etwa 2.000 Quadratmeter pro Kopf. Hier muss alles wachsen, was eine Person zum Leben braucht. Der Steirische Weltacker ist ein Leuchtturmprojekt, das nachhaltige landwirtschaftliche Produktion für ein breites Publikum erlebbar macht und aufzeigt, auf welche Art und Weise auf den verfügbaren Flächen ausreichend Lebensmittel produziert werden können.
In Grottenhof stehen künftig zwei Hektar zur Bewirtschaftung zur Verfügung. Auf diesem Schauacker wird gesunder Boden als begrenzte Ressource gezeigt, Gemüse-, Obst-, Garten- und Ackerbau demonstriert, und die heimische Landwirtschaft als regionaler Versorger in den Fokus gerückt. Außerdem soll auch Imkerei, Forstwirtschaft, Blühstreifen und Wildhecken Platz auf dem Weltacker finden.
Durch Schautafeln und digitale Tools bietet sich der Weltacker für Führungen und Workshops an. Vor allem jungen Steirerinnen und Steirern, soll damit ein stärkerer Bezug zur Land- und Forstwirtschaft und zur nachhaltigen Lebensmittelproduktion eröffnet werden.
Statements:
Landesrätin Simone Schmiedtbauer: „Nachhaltigkeit wird in der Steiermark groß geschrieben. Das gilt natürlich auch für die Inanspruchnahme von Flächen. Mit dem Weltacker zeigen wir vor, wie auf einer begrenzten Fläche wertvolle Lebensmittel in ausreichender Menge produziert werden können. Wie auf unseren steirischen Familienbetrieben setzen wir dabei auf Vielfalt, Klima- und Umweltschutz und Regionalität. Ich bin stolz auf dieses Vorzeigeprojekt an unserer Fachschule Grottenhof.“
Stadtrat Kurt Hohensinner: „Mit diesem Projekt wollen wir unseren Lebensmitteln und ihrer Produktion wieder mehr Wertschätzung entgegen zu bringen. Das fängt damit an, zu wissen woher sie kommen, was es braucht damit sie wachsen, wie sie geerntet werden, bis hin zu ihrer Verarbeitung. Genau da hakt das Projekt Steirer-Weltacker ein und deshalb ist es mir ein großes Anliegen unseren Kindern und Jugendlichen diese Erfahrung und dieses Wissen zu bieten. Ab Herbst können die Grazer Schulen und Kindergärten das Angebot mit den Seminarbäuerinnen gratis nutzen.“
Stadtrat Günter Riegler: „Als Stadt Graz verfolgen wir das Ziel die regionale Lebensmittelproduktion auszubauen. Nicht nur, um in Krisenzeiten Versorgungssicherheit gewährleisten zu können, sondern auch wegen des Klimaschutzes, weil durch den Fokus auf Regionalität Transportwege wegfallen. Das Projekt Steirer:Acker soll uns vor Augen führen, dass dafür auch entsprechende landwirtschaftliche Flächen notwendig sind - Lebensmittel und Landwirtschaft sind schließlich nicht voneinander zu trennen.“
Vizepräsidentin Maria Pein: „Der Weltacker führt uns deutlich vor Augen, dass Grund und Boden nicht vermehrbar sind. Im Gegenteil: Um die Tische der Bevölkerung zu decken pflegen und schützen die Bäuerinnen und Bauern ihre Lebengrundlagen. Gerade angesichts der EU-Renaturierungsverordnung fordere ich Wirtschaft, Gewerbe und Industrie auf, sparsam uns rücksichtsvoll mit unserer Lebensgrundlage Boden umzugehen." Und weiter: „Darüber hinaus macht der Weltacker insbesondere für die Städterinnen und Städter sichtbar, wie die landwirtschaftliche Produkte und Lebensmittel hergestellt werden.“
Obmann Markus Hillebrand: „Es ist schön zu sehen, wenn aus einer Vision ein nachhaltiges Vorzeige- Projekt wird, dass breit getragen und gemeinschaftlich umgesetzt werden konnte. Der Weltacker ist ein einzigartiges österreichweites Vorzeigeprojekt, welches in unserer Hauptstadt in der Schule Grottenhof realisiert werden konnte. Das Erlebnis Bauernhof, sichtbar, begreifbar und spürbar zu machen. Die regionale, saisonale und nachhaltige Lebensmittelproduktion eines jeden einzelnen Menschen bewusst aufzuzeigen, und in Form einer Weltkugel symbolhaft umzusetzen war uns Ziel. Wir zeigen die Wichtigkeit der regionalen Versorgungssicherheit klar und deutlich auf, und werden diese auch ab sofort auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Ab Herbst werden die Steirischen Seminarbäuerinnen die Grazer Schülerinnen und Schüler durch unseren Weltacker führen, wo es brummen und summen wird, wo die ganze Vielfalt unserer Produktion gedeiht und ersichtlich sein wird. Die Steiermark ist das vielfältigste Bundesland Österreichs. Wir schaffen Bewusstsein und Verständnis für heimische Landwirtschaft durch dieses Projekt.“
Direktor Erich Kerngast: „Die Grundversorgung mit Lebensmitteln ist eine tragende Säule der Souveränität eines Staates und seiner Gesellschaft. Gerade die jüngste Geschichte zeigt uns wieder sehr augenscheinlich wie rasch zerbrechlich internationale Versorgungssysteme sind und wie rasch und dramatisch sie kollabieren können. Wie wichtig und wertvoll fruchtbarer Boden, ein bearbeitetes Stück Land sein können ist weitest gehend aus der Gesellschaft verschwunden. Letztendlich lebt jeder davon, dass es jemanden gibt der für uns sät und erntet, Tiere hält und sie nutzt. Das ist die eigentliche Grundlage dafür, dass menschliche Kultur in der Form, wie wir sie heute kennen, entstehen konnte. Mit dem Weltacker in Graz veranschaulichen wir das, was wir täglich und über das Jahr, für unser Leben brauchen.“
Rückfragehinweis:
- Maximilian Gutjahr | Büro Landesrätin Schmiedtbauer | Tel: +43 676 8666 4105 | E-Mail: maximilian.gutjahr@stmk.gv.at
Graz, am 26. Juni 2024
Martin Schemeth unter Tel.: +43 (316) 877-4204, bzw. Mobil: +43 (676) 86664204 und Fax: +43 (316) 877-2294 oder E-Mail: martin.schemeth@stmk.gv.at zur Verfügung.
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