Gemeinsam gegen Gewalt, gemeinsam für mehr Schutz
Sozialressort des Landes und SPAR Steiermark starten landesweite Gewaltschutz-Initiative
Graz (8. Juni 2020).- Gewaltschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der Politik und Unternehmen zusammenwirken können: Das ist der Hintergrund einer Initiative des Sozialressorts des Landes Steiermark und von SPAR Steiermark, die in den kommenden Wochen Gewaltschutz landesweit zum Thema macht. In allen steirischen SPAR-Filialen werden mehr als 25.000 Info-Folder mit Kontaktdaten von Gewaltschutzeinrichtungen aufgelegt, auf Tausenden Kassabons wird die Nummer des Gewaltschutzzentrums aufgedruckt und mit Plakaten auf das Thema aufmerksam gemacht. „Gewalt ist keine Privatsache, sondern sie geht alle an. Unser Ziel ist es, möglichst vielen Betroffenen den Weg heraus zu ermöglichen“, betont Soziallandesrätin Doris Kampus. „Mein besonderer Dank gilt SPAR Steiermark für die Zusammenarbeit.“ SPAR Steiermark Geschäftsführer Christoph Holzer ergänzt: „SPAR unterstützt gerne bei diesem wichtigen Thema und hilft gerne mit, die steirische Bevölkerung zu sensibilisieren. Wir verteilen Infomaterial, damit Betroffene schnell und einfach erfahren, wo sie Hilfe erhalten.“
„Die Steiermark ist seit jeher Vorreiterin in Sachen Gewaltschutz. Umso mehr freut es mich, dass wir mit dieser Offensive einmal mehr Maßstäbe setzen können“, betont Soziallandesrätin Doris Kampus bei der Präsentation der Gewaltschutzkampagne, die in den nächsten Wochen gemeinsam mit SPAR Steiermark durchgeführt wird: „Wir schauen hin und nicht weg. Und wir gehen in der Steiermark, durchaus vorbildhaft, innovative Wege.“ Konkret bedeutet dies, dass in allen SPAR Filialen Plakate und Info-Folder auf das Thema vorwiegend häuslicher Gewalt und auf Auswege aufmerksam machen. Per Aufdruck auf dem Kassabon wird zudem das Gewaltschutzzentrum als zentrale Anlaufstelle noch bekannter gemacht. „Gewalt geht uns alle an, ein großes Danke an SPAR“, unterstreicht die Landesrätin. „Wir hoffen, dass damit vielen Betroffenen die Scheu genommen wird, sich Rat und Hilfe zu suchen. Wir haben in der Steiermark eine Fülle von Hilfs- und Beratungsangeboten.“
„Viele Frauen leben in chronischen Gewaltbeziehungen, oft wissen sie gar nicht, in welch gefährlichen Situationen sie sich befinden“, hebt Marina Sorgo vom Gewaltschutzzentrum hervor. „Sich jemandem anzuvertrauen, ist wichtig. Frauen schämen sich oft dafür, was ihnen ‚passiert‘ ist. Sie sind nicht für die Gewalt verantwortlich und können Hilfe von Fachkräften erwarten.“ Das Gewaltschutzzentrum gibt es bereits 25 Jahren, jährlich betreut es rund 3000 Personen.
Diese Kampagne setzt die Bemühungen für mehr Gewaltschutz in der Steiermark fort. Dank des Gewaltschutzeinrichtungsgesetzes haben Frauen in der Steiermark einen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe in Gewaltsituationen. Bereits im Vorjahr wurden die Budgetmittel um mehr als zehn Prozent auf rund 6,5 Millionen Euro erhöht. Regelmäßig tritt der Gewaltschutzbeirat als Beratungsgremium zusammen. Aus dieser Tätigkeit resultieren innovative Gewaltschutzmaßnahmen wie zum Beispiel für Menschen mit Behinderung (eine oftmals vergessene Gruppe Betroffener) sowie zuletzt die Einrichtung von niederschwelligen Krisenwohnungen in den steirischen Regionen, um Frauen in Fällen von Gewalt eine sichere Möglichkeit zur persönlichen Neuorientierung zu geben. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die opferschutzorientierte Arbeit mit den Tätern, auch unter Einbindung der Familien.
„Wir haben auch firmenintern für unsere SPAR Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassendes Informationsmaterial für Lebensfragen und Lebenskrisen, im Falle von Gewaltanwendungen, bei Herausforderungen für Jugendliche und bei allgemeinen Problemen aufbereitet. Damit bieten wir auch unseren Mitarbeitenden vielfältige Hilfe in Krisensituationen“, sagt Christoph Holzer.
Graz, am 8. Juni 2020