Hohe Auszeichnung für gelebtes Engagement
Drei Projekte mit dem Menschenrechtspreis 2009 ausgezeichnet
Graz (28.01.2010). Heute Vormittag (28.1.) wurden das Europäische Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie (ETC), die Megaphon-Uni und Manfred Oswald, Oberst des Österreichischen Bundesheeres i. R., von Landeshauptmann Mag. Franz Voves mit dem "Menschenrechtspreis des Landes Steiermark für 2009" in der Aula der Alten Universität ausgezeichnet. Neben Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari, Landesamtsdirektor Mag. Helmut Hirt sowie LAD außer Dienst, Dr. Gerhard Ofner, begrüßte LH Voves auch den diesjährigen Festredner, Ernst Marianne Binder, freier Autor, Regisseur und Musiker, zum Festakt. LH Voves: "Mit dem Menschenrechtspreis sollen engagierte Menschen und Organisationen vor den Vorhang geholt werden, die sich der Durchsetzung von Menschenrechten annehmen. Der Preis soll auch zur Fortsetzung der Aktivitäten zum Wohle einer humanistischen Gesellschaft im Rahmen eines Rechtsstaates motivieren."
Das Europäische Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie (ETC) befasst sich, wie in seinem Namen angesprochen, theoretisch und praktisch mit Fragen der Durchsetzung von Menschenrechten und Demokratie mit Schwerpunkt Menschenrechtsbildung. Einen besonderen Schwerpunkt der Arbeit des ETC bildet die Menschenrechtsarbeit auf lokaler Ebene. Hervorzuheben ist auch, dass das ETC in verschiedenen einschlägigen Netzwerken mitwirkt, es ist die Geschäftsstelle des Grazer Menschenrechtsbeirates, in der steirischen Integrationsplattform vertreten und Herausgeber eines Europäischen Jahrbuchs für Menschenrechte in englischer Sprache. Die Bildungsarbiet reicht von Vorträgen, Diskussionen und Worshops für unterschiedliche Zielgruppen. "In Zukunft wollen wir mit speziellen Zivilcourage Workshops gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit vor allem Jugendliche erreichen", so Direktor Univ.-Prof. Mag. Dr. Wolfgang Benedek in seinen Dankesworten. www.etc-graz.at
Die Megaphon-Uni bietet in Form von kostenlos zugänglichen Vorträgen und Workshops Menschen in sozial schwierigen Lebenslagen einen niederschwelligen Zugang zu universitärem Wissen. Sie ist ein Kooperationsprojekt zwischen Megaphon und dem Zentrum für Weiterbildung an der Universität Graz. Sie zielt darauf ab, Bildungsbarrieren und die Angst vor Unwissenheit abzubauen, die Scheu vor höheren Bildungseinrichtungen zu nehmen und damit das Menschenrecht auf Bildung voranzutreiben. Die Ringvortragsreihe findet abwechselnd in universitären Einrichtungen und Sozialeinrichtungen statt. Die Vortragenden unterrichten ehrenamtlich und sie lassen sich auf die Sprach- und Wahrnehmungswelt der HörerInnen ein. "868 TeilnehmerInnen aus sozial schwachen Schichten besuchten 2800 Veranstaltungen. Ein Erfolg der vor allem zeigt, dass es sich lohnt, weiterzumachen", so die Ideengeberin des Projekts bei Megaphon, Gerhild Wrann. www.megaphon.at
Seit mehreren Jahrzehnten hat es sich der ehemalige Bundesheer-Offizier Manfred Oswald zur Aufgabe gemacht, jene Epochen der jüngeren Geschichte Österreichs aufzuarbeiten, die von einer systematischen Missachtung der Menschenrechte gekennzeichnet waren. Ihm ist zu verdanken, dass am Schießstand Feliferhof in Graz eine Gedenktafel angebracht ist, die der vielen zivilen Opfer militärischer Auseinandersetzungen nachträglich gedenkt. Seine erste Initiative hat aber auch ein Umdenken beim Bundesheer mit sich gebracht. Weiters nahm er sich als Mitglied der österreichischen "Liga für Menschenrechte" der Schicksale jüdischer Offiziere in der Ersten Republik an und unterstützte die Verfolgung verbrecherischer Handlungen durch ehemalige NS-Befehlshaber. "Ich bin stolz darauf, dass meine Arbeit heute gewürdigt wird", so Oswald.
Die Vergabe des Menschenrechtspreises beschloss die Steiermärkische Landesregierung im Jahr 2000. Seitdem werden jährlich Aktivitäten zur Durchsetzung und Entwicklung der Menschenrechte ausgezeichnet. Das Preisgeld beträgt 7.500 Euro und wird den Preisträgern zu gleichen Teilen zuerkannt.
Graz, am 28. Jänner 2010
Sabine Jammernegg unter Tel.: +43 (316) 877-2999, bzw. Mobil: +43 (676) 86662999 und Fax: +43 (316) 877-2294 oder E-Mail: sabine.jammernegg@stmk.gv.at zur Verfügung.
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