Gefahrenzonenpläne für Katastrophenschutz
Bei Einsatz-Planung Naturbedrohungen per Mausklick abrufbar

Graz.- Seit Jahresbeginn können die Gefahrenzonenpläne der Wildbach- und Lawinenverbauung über den Civil-Protection-Server des Landes Steiermark eingesehen werden. Dadurch wird es den Katastrophenschutzbehörden des Landes, der Bezirke und der Gemeinden ermöglicht, bei der Einsatz-Planung entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, aber auch Präventivmaßnahmen zu setzen. Bei der Präsentation dieses Systems unterstrich heute (6. März) Landeshauptmann Mag. Franz Voves dessen Vorteile: „Dadurch wird es den Katastrophenschutzbehörden, aber auch den Blaulichtorganisationen erleichtert, ihre Einsätze punktgenau - abgestimmt auf mögliche Naturbedrohungen - zu planen." Diese Möglichkeit einer „lokalen Gefahrenanalyse" erleichtere auch die Vorbereitung von notwendigen Evakuierungen, ergänzte Dr. Kurt Kalcher, Leiter der Fachabteilung für Katastrophenschutz und Landesverteidigung.
Ein Gefahrenzonenplan ist ein Gutachten, in dem jene Siedlungsräume dargestellt werden, welche durch Wildbäche, Lawinen und Erosion gefährdet sind, erklärte der Leiter der Sektion Steiermark der Wildbach- und Lawinenverbauung, Dipl.-Ing. Gerhard Baumann. Zusätzlich wurden in der Revision der Zonenpläne mögliche Hangrutschungen aufgenommen - mit geologischen Untersuchungen wurde auf die Sondersituation Gasen reagiert, wo aufgrund der heftigen Niederschläge dieses neue Bedrohungsbild entstanden ist. Gefahrenzonenpläne sind Grundlage für die Abschätzung der Dringlichkeit von Schutzmaßnahmen und deren Planung.
Insgesamt gibt es in der Steiermark 346 Gemeinden, die von Wildbächen und möglichen Lawinenabgängen betroffen sind. Davon sind in rund 260 Gemeinden, die sich vor allem im alpinen Raum befinden, die entsprechenden Gefahrenzonenpläne bereits fertig gestellt. Mit diesen Plänen - als Instrumente der Raumplanung - soll ein Vordringen von Siedlungen in gefährdete Gebiete unterbunden werden. 15 Millionen Euro, davon ein Viertel vom Land, werden jährlich für die Erstellung dieser Pläne aufgewendet. Für den Import der Daten auf den Katastrophenschutz-Server des Landes zeichnete übrigens die Firma „icomedias" verantwortlich.
Graz, am 06. März 2008
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