Katastrophenschützer probten für den Ernstfall
Ausfall der Dachstein-Südwandbahn als Annahme bei Planspiel

Ramsau.- Bange Stunden des Ausharrens mussten Hunderte Skifahrer auf dem Dachstein miterleben, nachdem die Dachstein-Südwand-Bahn aufgrund eines technischen Defektes über einen längeren Zeitraum ausgefallen war. Zum Zeitpunkt des Ausfalles befanden sich rund 80 Personen in den beiden Kabinen der Bahn, rund 700 weitere Wintersportler befanden sich noch auf dem Gletscher-Skigebiet. Gemeinsam mit der Bergrettung leiteten die Mitarbeiter der Dachstein-Südwand-Bahn sofort die notwendigen Rettungsmaßnahmen ein: Mittels Abseilen und durch eine Bergegondel, aber auch durch den Einsatz von Hubschraubern wurden die Menschen in den Kabinen aus ihrer misslichen Lage befreit. Hunderte Ski-Urlauber, deren körperlicher Zustand und alpinistische Fähigkeiten es erlaubten, wurden auf dem Fußweg zurück ins Tal geleitet, andere wurden per Helikopter und mit der Materialseilbahn vom Berg abtransportiert. Dennoch mussten etwa 200 Touristen die Nacht auf der Bergstation verbringen, wo sie mit zusätzlicher Bekleidung, Decken, Nahrungsmitteln und auch Medikamenten versorgt wurden.
Glücklicherweise waren diese Szenarien nicht bittere Realität, sondern Annahmen eines Planspieles, das die Planaibahnen in Zusammenarbeit mit der Katastrophenschutzabteilung des Landes Steiermark und der Bezirkshauptmannschaft Liezen am Freitag (29. Februar 2008) in der Ramsau durchführten. Der Katastrophenschutzreferent des Bezirkes, Hans-Peter Scheb, hatte die Koordination zwischen den Behörden, Einsatzorganisationen und der Bahnbetreiber übernommen - für die Vorbereitung der einzelnen Lagen zeichneten der technische Leiter der Dachstein-Südwand-Bahn, Karl Höflehner, der Leiter der Landeswarnzentrale, Ing. Gerald Pizzera, und ÖAMTC-Flugretter Albert Prugger verantwortlich. Übungsleiter Dr. Kurt Kalcher, Vorstand der Fachabteilung für Katastrophenschutz und Landesverteidigung, unterstreicht die Bedeutung dieses Planspieles: „Derartige Übungen dienen vor allem dazu, die einzelnen Alarmpläne dahingehend zu prüfen, ob sie auch in der Praxis umsetzbar sind." Der Bezirkshauptmann von Liezen, Dr. Kurt Rabl, leitete den Führungsstab, dem unter anderem auch der Leiter der politischen Expositur Gröbming, Dr. Florian Waldner, der Ramsauer Bürgermeister Helmut Schrempf und der Geschäftsführer der Planaibahnen, Mag. Ernst Trummer, angehörten. In der Einsatzleitung waren mit Feuerwehr, Rotem Kreuz, Polizei, Bergrettung, Bundesheer, Flugrettung und Alpinpolizei sämtliche relevanten Einsatzorganisationen vertreten, angereichert mit Vertretern der Bezirkshauptmannschaft, der Lawinenwarnkommissionen, der Dachstein-Südwand-Bahn sowie des Kriseninterventionsteams des Landes Steiermark. Der technische Support wurde von Dipl.-Ing. Christian Ekhart von der Firma „icomedias" geleistet.
Graz, am 03. März 2008
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