„Lucona“-Prüfer Horst Sigl verabschiedet
Dr. Karl Gasser ist neuer Leiter der Oberstaatsanwaltschaft Graz

Graz.- Der „Lucona"-Skandal war einer der größten Skandale der Zweiten Republik, der 1977 bis 1992 Österreich bewegte. Er nahm dabei eine Sonderrolle ein: Oberstaatsanwalt Dr. Horst Sigl, der als „Sonder-Staatsanwalt" im „Fall Lucona" die Ergebnisse des parlamentarischen Untersuchungsausschusses strafrechtlich überprüfen musste. 15 Jahre danach geht er in den wohlverdienten Ruhestand. Landeshauptmann Mag. Franz Voves und Justizministerin Dr. Maria Berger verabschiedeten Sigl gestern (10. Dezember) im Oberlandesgericht Graz, der für besondere Verdienste um die Republik Österreich mit dem „Großen Goldenen Ehrenzeichen" ausgezeichnet wurde. Sein Nachfolger ist Oberstaatsanwalt Dr. Karl Gasser.
„Die Spitzenleistungen von Oberstaatsanwalt Dr. Horst Sigl sind Beleg für überdurchschnittliche Intelligenz, Engagement und Begabung. Wenn ich mir die internationale Anerkennung unserer Justiz vor Augen führe, habe ich vollstes Vertrauen in die handelnden Personen, die ein funktionierendes und effizientes Strafrechtswesen garantieren und für kommende Herausforderungen gerüstet sind", bedankte sich LH Voves bei dem Geehrten. Durch die Reform der Strafprozessordnung, die 2008 in Kraft tritt, kommt der Staatsanwaltschaft noch höhere Bedeutung zu: So wird es in Zukunft unter anderem Aufgabe der Staatsanwälte sein, das gerichtliche Vorverfahren zu leiten - bisher Funktion der Untersuchungsrichter.
Oberstaatsanwalt Dr. Horst Sigl (65) wurde im Jänner 2006 von der ehemaligen Justizministerin Mag. Karin Gastinger in das Amt des Leiters der Oberstaatsanwaltschaft Graz eingeführt. Davor war der an der Karl-Franzens-Universität promovierte Jurist langjähriger Leiter der Staatsanwaltschaft Graz - der zweitgrößten Staatsanwaltschaft Österreichs. Mehr als 42 Jahre im Dienst der Justiz tätig, erntete Sigl für seine besondere Durchsetzungskraft und seine herausragenden Fachkenntnisse breite Anerkennung.
Oberstaatsanwalt Dr. Karl Gasser (55) löste Sigl am 1. Dezember 2007 in seiner leitenden Funktion ab. Der gebürtige Voitsberger promovierte im Jahr 1981 an der Karl-Franzens-Universität Graz und wurde drei Jahre später in St. Veit/Glan zum Richter ernannt. Vor seiner Ernennung zum Oberstaats-anwalt in Graz war Gasser als Erster Stellvertreter des Leiters der Staatsanwaltschaft Leoben unter an-derem mit dem Aufsehen erregenden Strafverfahren „Grubenunglück in Lassing" als zuständiger Gruppenleiter tätig.
Graz, am 11. Dezember 2007
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