Außer „ausgezeichnet“ nur „sehr gut“
„Sub auspiciis“-Promotion von Absolventen der Medizinischen Universität Graz

Graz.- Wenn Absolventen eines Studiums ihre Doktorendiplome einschließlich Ehrenringen vom Bundespräsidenten persönlich erhalten, dann kommt dies nur in Promillesätzen vor - unter tausend Absolventen höchsten einmal. Gestern (20. September) war es wieder einmal so weit: Eine Medizinerin und ein Mediziner wurden „sub auspiciis praesidentis" in der Alten Universität in der Grazer Hofgasse zu Doktoren der gesamten Heilkunde promoviert.
Dr. Susanne Scheipl und Dr. Stefan Schaller sind die beiden jungen „Sub-auspiciis"-Promoventen, was bedeutet, dass sie ab der Oberstufe der Mittelschule jede Klasse mit Auszeichnung abschlossen und im Studium jede Prüfung mit einem Sehr gut ablegten.
Mit Bundespräsident Dr. Heinz Fischer und Landeshauptmann Mag. Franz Voves nahmen zahlreiche Ehrengäste an der akademischen Feier teil, darunter auch die Amtsvorgängerin von LH Voves, Waltraud Klasnic.
Dr. Susanne Scheipl ist nicht nur Medizinerin mit Leib und Seele, sie hat schon in ihrer Mittelschulzeit die Liebe zu Literatur und Sprachen entdeckt und beteiligte sich erfolgreich an Literaturbewerben. Derzeit arbeitet sie als Turnusärztin an der Chirurgischen Abteilung am LKH Voitsberg.
Auch für Dr. Stefan Schaller gab es nicht nur die Medizin, sondern ihm hatte es auch die Mathematik angetan, vor allem auch die Liebe zum Gesang - Mitglied der Keplerspatzen, die sich selbstverständlich zu seiner Feier eingefunden hatten - und zur Hochschulpolitik, die er fünf Jahre begleitete und zwei Jahre als Vorsitzender prägend mitgestaltete. Für Aufmerksamkeit sorgte er mit seiner Dankesrede, in der er sich für Minderheiten, von denen auch er einer angehöre, und deren Rechte einsetzte und ihnen seine hohe Auszeichnung widmete: „Alle Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuelle sowie Transgenderpersönlichkeiten sollen in Österreich nicht länger zum Ziel von Diskriminierungen gemacht werden." Er selbst sehe sich als Mitglied zweiter Klasse und würde auf Grund der deutschen Gesetzeslage abgesehen von akademischen Interessen schon allein aus den vorhin genannten Gründen lieber in München arbeiten. Sowohl Bundespräsident Dr. Heinz Fischer als auch Landeshauptmann Mag. Franz Voves fanden für diese Aussagen anerkennende Worte. LH Voves beim anschließenden Empfang im Weißen Saal: „Diese Worte sind ein klares Signal für viele hundertausend Menschen in ganz Österreich."
Graz, am 24. September 2007