Aktuelle Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 4. Juli 2005
Sicherheit für "freie Kulturszene" im Jahr 2006
Derzeit sind 119 verschiedene kulturelle Institutionen in der „freien Kulturszene“ zusammengefasst. Dieser gehören Musikschaffende, Privattheater, Vereinigungen von Schriftstellern, Kunstvereine und viele mehr an. Diese Künstler leisten einen großen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in diesem Land, repräsentieren besondere musikalische und literarische Sparten und sind landesweit aktiv. Da diese kulturellen Vereinigungen oft weder über eigenen Räumlichkeiten noch über feste Engagements verfügen, stellte die Förderung der „freien Kulturszene“ einen besonderen Schwerpunkt der Kulturförderung in dieser Legislaturperiode dar. Diese erhielten seit 2003 Förderungen in der Höhe von rund 3,3 Millionen Euro auf Basis einer dreijährigen Förderungsvereinbarung, die die Steiermärkische Landesregierung und der Steiermärkischen Landtag beschlossen hatte.
Mit einem in der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am Montag eingebrachten Antrag reagierte Landeshauptmann Waltraud Klasnic auf die ausstehende Beschlussfassung zum Steiermärkischen Kulturförderungsgesetz, das eine dauerhafte wirtschaftliche Basis für die „frei Kulturszene“ liefern soll. Über Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic beschloss deshalb die Steiermärkische Landesregierung, die dreijährige Förderungsvereinbarung um ein Jahr bis 2006 zu verlängern.
Dieser Beschluss wird im Steiermärkischen Landtag eingebracht.
Wie aus einem weiteren von Landeshauptmann Waltraud Klasnic in der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am Montag vorgelegten Bericht hervorgeht, sollen davon 41 verschiedene Kulturinitiativen, die zur „freien Szene“ gehören, im nächsten Jahr erhöhte Förderungen erhalten. Das hat die mit der Überprüfung der Kulturförderung befasste Evaluierungskommission vorgeschlagen. Über Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic beschloss die Steiermärkische Landesregierung diesen 41 Kulturinitiativen heuer insgesamt eine erhöhte Förderung und zwar 697.200 Euro zur Verfügung zu stellen. Ferner hob LH Klasnic in ihrem Antrag hervor, dass diese Kulturschaffenden somit eine Sicherheit über eine Förderung im nächsten Jahr erhalten und mit den Planungen für 2006 rechtzeitig beginnen können.
EHRUNG: Vergabe der Forschungspreise 2005
Über Antrag von LH-Stellvertreter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl hat die Steiermärkische Landesregierung in der Sitzung am Montag die „Forschungspreise des Landes Steiermark 2005“ vergeben. Eine Jury unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Waltraud Klasnic hatte vor kurzem folgende Preisträger vorgeschlagen:
Den Hauptpreis des Jahres 2005 erhält Dr. Robert Zimmermann vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Medizinischen Universität Graz für seine Arbeit „Fat Mobilization in Adipose Tissue ls Promoted by Adipose Triglyceride Lipase“. In diesen Forschungen untersuchte Dr. Zimmermann die sogenannte „Fettgewebs-Triglyzerid Lipase“. Dieses Enzym hat entscheidende Bedeutung für Stoffwechselerkrankungen, die zur Fettleibigkeit und in weiterer Folge zu Herzkreislauf-Erkrankungen und Diabetes führen können.
Den Förderungspreis 2005 vergab die Steiermärkische Landesregierung an Univ.-Doz. Dr. Peter Fickert von der Abteilung für Gastroenterologie und molekulare Hepathologie der Medizinischen Universitätsklinik Graz. Dozent Flickert ist Spezialist für Magen-, Darm- und Lebererkrankungen. Seine Arbeit trägt den Titel „oncosis represents the main type of cell death in mouse models of cholestasis“. Mit diesen Untersuchungen schafft Univ.-Doz. Fickert die Voraussetzungen zur Entwicklung neuartiger Medikamente, die künftig zur Therapie bestimmter Lebererkrankungen (Cholostase) eingesetzt werden sollen.
Den Erzherzog-Johann-Forschungspreis 2005 erhält Mag. Dr. Bernd Zechmann vom Institut für Pflanzenphysiologie der Universität Graz für seine Arbeit „Changes in the subcellular Distribution of glutathione during virus infection in curcurbita pep(L)“. Dr. Zechmann beschäftigt sich mit Maßnahmen gegen den Virusbefall des steirischen Ölkürbis. Er hat eine für den Virusbefall maßgebliche Substanz (Glutathion) erstmals isoliert. Der Virusbefall sorgte für Ernteeinbußen bis zu 60 Prozent.
Die Preisgelder betragen jeweils 10.900 Euro.
ZUKUNFTSFONDS: Satelliten-Forschungsprogramm
Nach einem Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic beschloss die Steiermärkische Landesregierung, 200.000 Euro aus dem Budget des „Zukunftsfonds Steiermark“ für neue Forschungsvorhaben der Technischen Universität Graz, Institut für Navigation und Satellitengeodäsie, freizugeben.
Unter anderem wird das Erdschwerefeld mittels Satellitenbeobachtungen untersucht. Damit erfolgen auch Analysen der Ozonschicht und der Topografie der Erde.
Insgesamt stehen über den „Zukunftsfonds Steiermark“ heuer 10,6 Millionen Euro zur Finanzierung von 70 Projekten aus den Bereichen Gesundheit, Medizinische Forschung, Biotechnologie, Internet-Technologien, Verkehr und Fahrzeugtechnik, Landwirtschaft, Bildung, Kunst und Kultur bereit. LH Waltraud Klasnic hatte den „Zukunftsfonds Steiermark“ vor zwei Jahren ins Leben gerufen.
SICHERHEIT: Modernste Ausrüstung für die Feuerwehren
Um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren auf dem letzten Stand der Technik weiterhin sicherzustellen, hat die Steiermärkische Landesregierung in der Sitzung am Montag nach einem über Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic gefassten Beschluss Förderungen in der Höhe von rund 533.000 Euro freigegeben. Diese Förderungen sind Bundeszuschüsse nach dem Katastrophenfondsgesetz. Die Gelder sind für die Wehren aus allen Feuerwehrbezirken bestimmt, um dringend benötigte Investitionen zu finanzieren.
Insgesamt sind in der Steiermark 775 Feuerwehren aktiv und zwar 695 freiwillige Wehren, die Berufsfeuerwehr der Stadt Graz sowie 79 Betriebsfeuerwehren. Wie aus dem Tätigkeitsbericht des Landesfeuerwehrverbandes über das Vorjahr hervorgeht, waren die Wehrmänner im Vorjahr zu 7.551 Brandeinsätzen und 31.025 technischen Einsätzen gerufen worden. Der Mannschaftsstand aller Wehren betrug 48.260 Frauen und Männer. Darunter sind rund 5.372 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und sechzehn Jahren. Sie leisteten im Vorjahr 4,4 Millionen freiwillige Einsatz- und Arbeitsstunden. Die Feuerwehrmänner retteten 1.028 Menschenleben und Sachwerte in der Höhe von 209,4 Millionen Euro.
LANDWIRTSCHAFT: Bio-Ernte Austria – Steiermark
Über Antrag von Landesrat Johann Seitinger wurde in der heutigen Regierungssitzung der Bio-Ernte Austria – Steiermark für das Projekt „Konsumenteninformation und Direktvermarktung“ ein Förderbeitrag in der Höhe 50.000 Euro zugesprochen.
Die biologische Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahren zu einer ernst zu nehmenden Alternative entwickelt. Im System des Bio-Landbaues wird die Transparenz in der Erzeugung, Verarbeitung und Kontrolle bereits seit Jahren angewendet und garantiert. Das hat mit dazu beigetragen, dass die Nachfrage nach biologisch erzeugten Produkten steigt und auch zahlreiche Bauern sich für die biologische Wirtschaftsweise entschieden haben. Mit Beginn 2005 wirtschafteten in der Steiermark rund 3.260 Bauern nach den Richtlinien des biologischen Anbaues. „Diese Bio-Bauern bewirtschafteten insgesamt rund 40.000 Hektar Grünland und mehr als 7.300 Hektar Ackerland nach den Richtlinien des biologischen Landbaues. Das entspricht einem Anteil von rund zehn Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Steiermark“, so Landesrat Johann Seitinger.
TSUNAMI-HILFE: Familienhäuser in Sri Lanka
Die Steiermark wird sich am Bau von Familienhäusern in Batticaloa auf Sri Lanka beteiligen. Dieses Hilfsprogramm hat die Österreich-Organisation von SOS Kinderdorf ins Leben gerufen. Finanzlandesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder hat einen Finanzierungsplan über eine Steiermark-Beteiligung vorgelegt. Danach werden von 2005 bis 2007 jeweils 490.000 Euro zur Verfügung gestellt. Diese Budgetmittel werden durch Umschichtungen im Landeshaushalt aufgebracht.
Graz, am 4. Juli 2005
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