Große Humanitas-Medaille nach Großspenden
LH Klasnic zeichnete verdiente Landesleute am „Tag des Ehrenamtes“ aus

Graz. – Er organisierte mit seinem Team vier große Sport- und Kulturveranstaltungen und erzielte damit für die Steirische Kinderkrebshilfe Spenden in der Höhe von 85.100 Euro: Gemeint ist der Triebener Manfred Gasteiner, den Landeshauptmann Waltraud Klasnic dafür am Freitag, dem Namenstag der Heiligen Elisabeth, im Weißen Saal der Grazer Burg mit der Großen Humanitas-Medaille auszeichnete.
An diesem Tag, dem Namenstag der Heiligen Elisabeth von Thüringen, der Schutzpatronin aller karitativ Tätigen, überreichten Landeshauptmann Waltraud Klasnic und Pfarrer Wolfgang Pucher die Humanitas-Medaillen an sozial besonders engagierte Frauen und Männer. Am „Tag des Ehrenamtes“ gelte es, „die Stillen im Land zu finden und diesen Menschen unseren Dank für die eingesetzte Zeit und ihren Einsatz zu sagen“.
„Eine Jury unter dem Vorsitz von Landesrat, Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer hatte insgesamt 473 Vorschläge zu bewerten“, betonte LH Klasnic. Insgesamt sind in der Steiermark 200.000 Landsleute in mehr als 15.000 Vereinigungen aktiv“. Landesrat Schöpfer konnte an der feierlichen Überreichung nicht teilnehmen und wurde von Pfarrer Wolfgang Pucher, dem stellvertretenden Jury-Vorsitzenden vertreten.
In ihrer Laudatio erinnerte LH Klasnic an das Schicksal des Hauptpreisträgers Gerhard Gasteiner: Er war selbst von einer Krebserkrankung betroffen, setzt sich seit einigen Jahren intensiv für das Schicksal junger Krebspatienten ein: „Gasteiner und sein Team sind seit 2001 bemüht, für die Patienten und ihre Angehörigen finanzielle Mittel aufzutreiben. Internationale und österreichische Star-Gäste haben in diesen vier Jahren bei drei Sport-Veranstaltungen und einem Kultur-Ereignis die beachtliche Summe von 85.100 Euro für die Steirische Kinder-Krebshilfe zusammen gebracht“.
Am Festakt nahmen unter anderem Landeshauptmannstellvertreter Mag. Franz Voves, die Landtagspräsidenten Reinhold Purr und Dr. Anna Rieder sowie Landesrat Hermann Schützenhöfer teil.
Träger der Humanitas Medaillen aus den Bezirken und Sonderpreisträger
Jugend Humanitas Medaille: Markus Kraxner aus Kitzeck im Sausal organisiert Benefizabende in der Pfarrkirche. Als Organist sorgt er für die musikalische Umrahmung der Messen, seit dem Jahr 2001 leitet er ehrenamtlich den Kirchen-Chor. Er ermöglicht allen eine Teilnahme an der von ihm an jedem Samstag organisierten Vesper.
Bruck an der Mur: Klaus-Franz Tappauf beteiligte sich als Sportler mehrfach an Benefizveranstaltungen. Im Juni 2000 legte er auf dem Rennrad die Strecke von Kapfenberg nach Lignano in 15 Stunden zurück und spendete 1.600 Euro für die Kinder-Krebshilfe Leoben. Eine namhafte Spende erhielt der Sportler nach der Teilnahme am 85 Kilometer betragenden „Salzwüsten-Lauf“ von Marokko nach Tunesien. 2.700 Euro an Spenden erhielt er als Teilnehmer am „Benefizlauf Wörschach“ im Vorjahr.
Deutschlandsberg: Trotz gegenteiliger Ratschläge der Ärzte ist die heute 39-jährige Karin Windisch aus Hollenegg siebenfache Mutter, hat auf einen Beruf und viele Sozial-Leistungen verzichtet. Sie leitet einen Chor und ist zum Beispiel bei Gottesdiensten, Hochzeiten stets für ihre Mitmenschen da.
Feldbach: Magdalena Hauptmann aus Bad Gleichenberg unterstützt Flüchtlinge, unter anderem zur Zeit vier Afrikaner aus Burundi. Sie organisierte einen Deutsch-Kurs, trug damit zur Eingliederung bei. Sie ist den Ausländern bei Behörden- oder Arzt-Wegen, Telefonaten und ähnlichem behilflich. Ein Asylant begann ein Studium an der Karl-Franzens-Universität Graz, zwei weitere dürfen als außerordentliche Schüler das BORG Feldbach besuchen.
Fürstenfeld: Herbert Maierhofer ist seit 1987 künstlerischer Leiter des örtlichen Sing-Kreises in Ottendorf an der Rittschein. Musical-Aufführungen locken bis zu 2.000 Musik-Begeisterte aus der ganzen Umgebung in der Kultur-Sport-Halle nach Ottendorf. Weiter ist Herbert Maierhofer seit 15 Jahren Kapellmeister bei „Trachten-Musik-Kapelle“, der erfolgreiche Musiker angehören.
Graz-Stadt Seit dem 14. Lebensjahr ist Thomas Leskoschek entscheidend am Jugend-Zentrum „Domino“ der Evangelischen Pfarrgemeinde „Heilandskirche“ am Grazer Kaiser-Josef-Platz beteiligt. Dreimal pro Woche ist das Jugend-Zentrum zusammen mit einem Studenten-Lokal geöffnet. Das Ziel dieser Veranstaltungen besteht darin, jungen Leuten das Gefühl zu geben, ohne Vorurteile ernst genommen zu werden.
Graz-Umgebung: Berta Sulzer-Löhnert aus Kainbach bei Graz organisiert in der Pfarre Ragnitz seit einigen Jahren den inzwischen beliebten „Kaufen-Tauschen-Schenken-Markt“, um die Versorgung von Kindern mit Gütern des täglichen Lebens zu gewährleisten. Im Rahmen dieser Initiative werden Kinderbekleidung, Spielzeug, Kinderwägen und ähnliches gesammelt, sortiert, repariert und günstig zum Verkauf beziehungsweise Tausch angeboten.
Hartberg, Josefa Strasser aus Stubenberg: Die vierfache Mutter ist immer zur Stelle, wenn Hilfe gefordert ist. Zweimal war sie bereits als Entwicklungs-Helferin mehrere Jahre in Neu-Guinea im Einsatz und lernte dort auch ihren Gatten kennen. Nicht nur große Projekte machten Josefa Strasser so beliebt. So zog sie einmal ohne viel Aufhebens einige Monate mit ihrem kleinen Baby zur Nachbarin, als diese gesundheitliche Probleme hatte. Sie ist als Pfarr-Leiterin, Rotkreuz-Helferin und Firm-Begleiterin verdienstvoll tätig.
Judenburg: Eine vorbildhafte Pflege und Zuwendung für einen Wach-Koma-Patienten leistet Michaela Zuber aus Weißkirchen: Ihr Freund Christian hatte einen Auto-Unfall, ist seither querschnittgelähmt und liegt im Wach-Koma. Im Alter von 20 Jahren entschloss sich Michaela Zuber, Christian bei sich zu Hause zu pflegen. Seit neun Jahren lebt sie mit ihm zusammen und betreut ihn rund um die Uhr. Besonders wichtig ist der Ausgezeichneten die soziale Einbindung ihres Freundes, indem sie Bekannte einlädt, mit ihm Ausflüge unternimmt und auch auf Urlaub fährt. Durch eine individuelle Therapie könnte die Hälfte aller Patienten zum Aufwachen gebracht werden.
Knittelfeld: Die vierfache Mutter Luise Mayerdorfer aus Spielberg hat zusätzlich fünf Pflege-Kinder aufgenommen. Mit gleicher Hingabe hat sie neun Kinder groß gezogen, und hat sich auch um andere, teilweise kranke Kinder gekümmert. Aber auch für die anderen Familien-Mitglieder ist sie pausenlos im Einsatz: Ihrem Schwager, der rund um die Uhr betreut werden muss, hilft sie ebenso wie ihrer behinderten Schwester, die sie an den Wochenenden oft aus der Tages-Stätte zu sich nach Hause holt.
Leibnitz: Ing. Franz Claus Greiner aus Vogau ist seit einigen Jahren als ehrenamtlicher Sachwalter mit großem Einsatz für fünf psychisch Erkrankte tätig. Ing. Greiner gelang eine Familienzusammenführung. Er ermittelte den Aufenthaltsort der Mutter eines Betreuten. Mutter und Kind wurden kurz nach der Geburt getrennt. Nach 48 Jahren erfuhr der Betreute, dass er einen Bruder hat.
Leoben: Josef Orasche sorgte für die 3,2 Millionen Schilling teure, innere und äußere Renovierung der Klosterkirche Mautern. Von geringen Subventionen abgesehen, hat er als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates die für die Renovierung benötigten Gelder durch eine Baustein-Aktion aufgebracht. Zudem opfert er viel Freizeit für die Ortschronik von Mautern.
Liezen: Im Rahmen der Caritas besucht Anni Schuster regelmäßig ihre Mitmenschen im Altenheim Trieben und im Krankenhaus Rottenmann und widmet ihnen ihre Zeit. Darüber hinaus wirkt sie im Pfarr-Leben aktiv mit und ist immer zur Stelle, wenn es gilt, rasch etwas zu erledigen.
Murau: Barbara Bacher-Stroitz kümmert sich hingebungsvoll um ihren schwerstbehinderten Neffen, dessen Mutter vor sieben Jahren bei der Geburt des Kindes verstorben ist. Durch Hilfsbereitschaft und persönlichen Einsatz ist Bacher-Stroitz ein Vorbild für ihre Familie und ihr Umfeld.
Mürzzuschlag: Ursula Schinnerl aus Mürzzuschlag betreut seit 15 Jahren eine behinderte Frau, die nach dem Tod der Eltern von ihren Verwandten abgeschoben wurde. Nach zwei Jahren häuslicher Betreuung wurde ein professioneller Pflegeplatz für die Frau gefunden, die nach wie vor jedes zweite Wochenende bei der Familie Schinnerl verbringt.
Radkersburg: Für schwerkranke Kinder spendete der Radkersburger Josef Dirnbeck dem Roten Kreuz in den letzten Jahren 250 Mal Blut. Er besitzt eine seltene Blutgruppe.
Voitsberg: Gerda Egger aus Voitsberg versorgt die Roma-Minderheit in der Stadt Kjustensk in Bulgarien mit Hilfsgütern. Die Kosten für Waren und Transporte deckt sie aus den Einnahmen von Flohmärkten. In Rumänien verteilte die Steirerin 700 Weihnachtspakete an Waisen- und Straßenkinder.
Weiz: Anton und Angela Heilinger organisierten in den letzten zehn Jahren 173 LKW-Fahrten mit Hilfslieferungen in ein Flüchtlingslager in Zagreb. Im heurigen Frühjahr mussten sie auf Grund bürokratischer Hürden an der Grenze zwischen Slowenien und Kroatien ihre Hilfslieferungen einstellen.
Graz, am 22. November 2004
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