Groß Gold an drei Wissenschafter
Kardiologe, Künstler und „Wasser-Experte“ im Landwirtschaftsfachmann mit hohen Landesauszeichnungen gewürdigt
Graz- Drei prominente Persönlichkeiten, die sich m den Fortschritt in der Medizin, in der Kunst und Kultur sowie der Umweltwissenschaft verdient gemacht hatten, zeichnete Landeshauptmann Waltraud Klasnic gestern Abend mit den Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark aus: Diese Auszeichnung erhielten der Grazer Kardiologe Univ.-Prof. Dr. Werner Klein, der langjährige Rektor der Grazer Kunstuniversität Univ.-Prof. Dr. Otto Kolleritsch sowie Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Stalzer, „Wasser-Experte“ im Landwirtschaftsministerium.
Wie die Regierungschefin zu Beginn der Feierstunde betonte, hatten die Geehrten in überzeugender Weise für die Steiermark gewirkt, setzten sich für das Gemeinwohl besonders ein und wirkten über den Durchschnitt üblicher Leistungen hinaus. Eine Auszeichnung gilt als Zeichen, mit dem das Land vor der Öffentlichkeit Dank sagen will. Damit soll die Persönlichkeit, die Tatkraft und der besondere Einsatz derjenigen gewürdigt werden, die sich um die Steiermark und seine Menschen verdient gemacht haben: „Meinen persönlichen Dank möchte ich nicht nur den Ausgezeichneten aussprechen“, betonte Landeshauptmann Waltraud Klasnic abschließend, „sondern auch den Familien, Freunden und Mitarbeitern – also all jenen, die Sie auf ihrem Weg begleitet haben und ohne deren Unterstützung Sie nicht so viel leisten könnten.“
Als Ehrengäste begrüßte LH Klasnic unter anderem ihren Amtsvorgänger Dr. Josef Krainer sowie die Landtagspräsidenten Reinhold Purr und Ing. Hans Kinsky. Die Dankesworte in Namen aller Geehrten sprach Univ.-Prof. Dr. Otto Kolleritsch.
Univ.-Prof. Dr. Werner Klein: Nach der Promotion und Studienaufenthalten in Düsseldorf, Boston, Washington, Zürich, München, Minnesota und Ohio erfolgte im Jahre 1971 erfolgte die Ernennung zum Facharzt für Innere Medizin. Im Jahr darauf erhielt er die Lehrbefugnis. 1977 wurde er stellvertretender Vorstand der Grazer Universitätsklinik. Ihm war die Selbsthilfe von Kardiologie-Patienten ein besonderes Anliegen, das 1984 zur Gründung des Steirischen Herzverbandes führte. Mehr als 1.000 Vorträge im In- und Ausland sowie über 500 Publikationen belegen das wissenschaftliche Wirken. Von seinen Aufgaben an der Grazer Klinik abgesehen war Univ.-Prof. Klein Präsident der Österreichischen Arbeits-Gemeinschaft für Allgemeine und Internistische Intensiv-Medizin, Präsident der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft und Vize-Präsident der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft, der 40.000 Mitglieder angehören.
Rektor emeritierter Univ.-Prof. Dr. Otto Kolleritsch: Von 1979 bis heute ist der nun 70-jährige Professor Kolleritsch mit einer kurzen Unterbrechung Rektor der „Universität für Musik und Darstellende Kunst“. Als Vorsitzender des Kunsthochschul-Ausschusses der Österreichischen Rektoren-Konferenz leistete er in den 80er Jahren entscheidende Beiträge für die positive Entwicklung der maßgeblichen Organisations- und Studien-Gesetze.
Durch seine Tätigkeit als Rektor erreichte Professor Kolleritsch, dass die Universität heute an international höchsten Maßstäben gemessen werden kann. Darüber hinaus verfasste er umfangreiche Publikationen über seine Arbeit und wurde in zahlreiche internationale Organisationen berufen. Seine gelebte Gleichrangigkeit von Kunst und Wissenschaft führten zur Aufnahme in die Europäische Rektoren-Konferenz. ´Musik-Ästhetik und Wertungs-Forschung´ – das sind die beiden Kern-Gebiete, denen Rektor Univ.-Prof. Dr.h.c. Dr. Otto Kolleritsch sein Berufs-Leben widmete. Hinter diesen Begriffen verbirgt sich eine umfassende Auseinandersetzung mit der Thematik, wie die Gesellschaft mit Kunst – in diesem Fall Musik – umgeht.
Univ.-Prof. Dr. Werner Stalzer wurde 1943 in Wien geboren. Nach dem Studium an der Universität für Boden-Kultur wurde er 1987 in das Bundesministerium für Land- und Forstswirtschaft berufen. Univ.-Prof. Stalzer sind entscheidende Beiträge zur Sanierung der Mur gelungen: Heute existiert eine Gewässer-Kommission, die seit 1991 den Titel „Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur“ trägt. Vorsitzender dieser Kommission ist Sektions-Chef Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Stalzer vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasser-Wirtschaft. Es ist nicht zuletzt Univ.-Prof. Stalzer und seinen Mitarbeitern zu verdanken, dass aus dem einst schwerst-belasteten Fluss Österreichs einer der Güteklasse II geworden ist – die höchste Stufe für Fließgewässer. Ein besonderes Anliegen war dem Wasser-Spezialisten die in den vergangenen Jahren von der Europäischen Union beschlossene „EU-Wasserrahmen-Richtlinie“. Es handelt sich dabei um ein völlig neues Instrument zum Schutz der europäischen Gewässer, aber auch Kriterien zum Vergleich zwischen den Mitglieds-Staaten sind enthalten. Umwelt-Ziele für Oberflächen-Gewässer und Grundwasser, umfassende Analysen sowie die Erstellung von Bewirtschaftungs-Plänen sind die Kernpunkte dieser Richtlinie.
Graz, am 09. Juli 2004
Für Rückfragen steht Ihnen als Verfasser bzw. Bearbeiter dieser Information Dr. Kurt Fröhlich unter Tel.: (0316) 877-3881 Fax: (0316) 877-3188 E-Mail: kurt.froehlich@stmk.gv.at zur Verfügung.