Neue Palliativstation bei den "Elisabethinen"
Weitere Hilfe für unheilbar Erkrankte und ihre Angehörigen in der Steiermark
Graz.- Den kürzlich fertiggestellten Neubau der Palliativstation im Krankenhaus der Elisabethinen in Graz hat gestern Landtagspräsident Reinhold Purr in einem Festakt der Bestimmung übergeben. Zur Betreuung schwerst- und unheilbar erkrankter Patienten verfügen die Palliativmediziner dieses Spitals unter der Leitung des Primarius, Univ.-Doz. Dr. Günter Forche über acht Betten. Damit wurde die seit 1998 bestehende Palliativstation um drei Betten in zweijähriger Bauzeit erweitert. Die Kosten betrugen 1,4 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt zu 60 Prozent über den Steiermärkischen Krankenanstalten-Finanzierungsfonds. Präsident Purr hob den hohen Stellenwert der Ordensspitäler hervor, mit denen das Land einen speziellen Finanzierungsvertrag abgeschlossen hatte.
Bereits in der Begrüßung wiesen Primarius Forche und Schwester Dominika Gangl, die Generaloberin der Elisabethinen, auf die Ziele und Schwerpunkte der Palliativmedizin und des Konvents hin. Ausgehend vom lateinischen „pallium (Mantel)“ besteht das Hauptziel der gemeinsamen Betreuung von Ärzten, Pflegepersonal und Sozialarbeitern darin, die Lebensqualität schwerkranker Menschen mittels effizienter Schmerztherapie zu verbessern. Im Sinn einer ganzheitlichen Betreuung werden aber auch die psychosozialen und spirituellen Bedürfnisse der Patienten und der Angehörigen berücksichtigt.
Das im Jahr 1998 initiierte palliativmedizinische Angebot in der Steiermark wird von Experten als beispielgebend für andere Bundesländer eingestuft. Landesweit stehen derzeit 30 Spitalbetten zur Verfügung. Im Vorjahr hatten Gesundheitsministerin Mag. Maria Rauch-Kallat und Landeshauptmann Waltraud Klasnic die Palliativstation mit zwölf Betten im Universitätsklinikum Graz eröffnet. Diese Station leitet Univ.-Prof. Dr. Hellmut Samonigg vom Departement Onkologie. Zehn Betreuungsplätze befinden sich im Grazer Geriatriezentrum. Zur weiteren Versorgung betreiben die Palliativmediziner am Grazer Klinikum einen Konsiliardienst und setzen ein mobiles Palliativteam mit dem Hospizdienst ein.
Am Rande des Festaktes skizzierte Dr. Johann Baumgartner, Koordinator der steirischen Palliativeinrichtungen, die bevorstehenden Neuerungen: Heuer wird in Leoben eine acht Betten-Station eröffnet. In den Jahren 2005 und 2006 sind Palliativstationen in Knittelfeld und Fürstenfeld (je acht Betten) und in Rottenmann mit vier Betreuungsstationen vorgesehen. Zur Finanzierung dieser zusätzlichen, in den Krankenanstaltenplan aufgenommenen Einrichtungen bekannte sich ausdrücklich Spitalslandesrat Wolfgang Erlitz. „Krankenhäuser sind keine Konsumartikel wie Fernsehapparate“.
Graz, am 29. April 2004