Spitzenplätze für steirische Landesverwaltung
Zwei erste und zwei zweite Hauptpreise bei "Amtsmanager 2003"




Graz/Wien.- Im Bewerb „Amtsmanager des Jahres“ – Gold, Silber und Bronze für den kürzesten Weg durch den oft mühsamen Paragrafendschungel-Slalom – prasselte auch in diesem Jahr auf die steirische Landesverwaltung ein Medaillenregen nieder. Zwei erste Hauptpreise und damit Gold für die Fachabteilung 7B- Katastrophenschutz und Landesverteidigung gemeinsam mit der ICOMEDIAS EDV-Dienste GmbH und an die Fachabteilung 17A – Allgemeine Technische Angelegenheiten. Zwei zweite Hauptpreise ergingen jeweils an die Fachabteilung 19D – Abfall- und Stoffflusswirtschaft sowie an das Anlagenreferat der Bezirkshauptmannschaft Murau.
In Kooperation mit dem ORF, dem KURIER und der Wirtschaftskammer Österreich wird der „Amtsmanager des Jahres“ seit nunmehr sieben Jahren ausgeschrieben und mit von Unternehmen gesponserten Geldpreise zwischen 1.000 und 2.000 Euro bedacht. Die Auszeichnung steht für Bürokratieabbau, effiziente Verfahrensabwicklung, gelebte Verwaltungsreformen. Das Motto für den „Amtsmanger 2003“ lautete „Leistungsfähige Verwaltung – Weniger Bürokratie – Mehr Umweltschutz“. 113 Einreichungen sprechen für das enorme Interesse an dieser Veranstaltung.
Die steirische Landesverwaltung, seit Beginn dieses Bewerbes immer für Spitzenplätze gut, schnitt auch beim „Amtsmanager 2003“ hervorragend ab.
Dr. Kurt Kalcher als Leiter der Fachabteilung 7B sowie sein Mitarbeiter Andreas Hawranek und Dipl.-Ing. Christian Eckhart von der ICOMEDIAS erhielten einen ersten Preis für die Vernetzung der Katastrophenschutzpläne von Gemeinden, Bezirken und Land Steiermark.
Erreicht wurde dieses Ziel über den Katastrophenschutz-Server, ein in den Serververbund des Landes Steiermark integriertes System, das sich mit zwei miteinander vernetzten Plattformen an zwei unterschiedliche Zielgruppen wendet.
Ein öffentlich zugänglicher Bereich im Internet ( www.katastrophenschutz.steiermark.at) bietet Bürgern und Medien umfassende Informationen über Gefahren und Katastrophenfälle sowie Schutzmaßnahmen und Empfehlungen zu allen erdenklichen Krisenszenarien. Tritt ein Krisenfall ein, versorgt eine eigene Notfall-Homepage Bürger und Presse mit allen relevanten Daten und Fakten.
Ein öffentlich nicht zugängliches EXTRANET dient als „hochverfügbare“, geschützte Kommunikationsplattform aller beteiligten Behörden und Einsatzkräfte. Es erlaubt von der Landeswarnzentrale ausgehend die computergestützte Koordinierung aller am Katastrophenschutz beteiligten Kräfte in Echtzeit (Online-Einsatzprotokoll für die Katastrophenschutz-Behörden des Landes Steiermark, 17 Bezirksverwaltungsbehörden sowie 543 Gemeinden und Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Rotes Kreuz, Bergrettung).
Ein weiterer erster Hauptpreis erging an Dipl.-Ing. Alfred Hammler von der Fachabteilung 17A für ein Modell zur Organisation der Umweltinspektion in der Steiermark. Es sieht die Errichtung einer zentralen Umweltinspektionsstelle mit folgenden Vorteilen vor: eine steiermarkweite einheitliche Vorgangsweise und verbunden damit eine effiziente Durchführung der Überprüfungen über Bezirksgrenzen hinweg, eine Optimierung des Sachverständigeneinsatzes sowie die Erstellung und Nutzung eines einheitlichen Datenmanagement- und Dokumentationssystems. Ferner die Nutzung von bestehenden Synergien und Kompetenzen hinsichtlich Umweltkontrolle, Umweltzustandsdaten, Mess- und Überwachungstätigkeit und Sachverständigentätigkeit in der zentralen technischen Abteilung. Für sämtliche Maßnahmen würde sich kein zusätzlicher Personalbedarf ergeben.
Das Pilotprojekt wurde im Sommer 2003 erfolgreich abgeschlossen. Daraufhin beauftragte Landesamtsdirektor Univ. Prof. Dr. Gerhart Wielinger die Fachabteilung 17A mit der endgültigen Einrichtung der Inspektionsstelle in der vorgeschlagenen Weise. Der Regelbetrieb wird im Winter 2003/2004 aufgenommen werden.
Einen zweiten Platz belegte die Bezirkshauptmannschaft Murau für einen so genannten „Konsolidierten Betriebsanlagenbescheid“, mit dem das Team Dr. Hagen Lindner, Dipl.-Ing. Dr. Walter Ribitsch, Ing. Gerhard Steiger, Dipl.-Ing. Dr. Reinhard Schmalzmeier und Ing. Mario Weiss bei der Verleihung des „Amtsmanager 2003“ in der Wirtschaftskammer Österreich in Wien ausgezeichnet worden war.
In diesem Fall gab es eine ganz besondere Ausgangsituation: Die Erste Obermurtaler Brauereigenossenschaft ist bereits 500 Jahre alt und in dieser Zeit hatten sich Bescheide angesammelt, die zum Teil obsolet geworden waren, zum Teil in Widerspruch zueinander standen. In nur drei Monaten konnte durch eine konzentrierte Verfahrensabwicklung ein Konsolidierungsbescheid erarbeitet werden.
Ebenfalls einen zweiten Platz belegte Dipl.-Ing. Erich Gungl für das Projekt „Freiwillige Selbstverpflichtung zur umweltgerechten Sammlung, Verwertung und Entsorgung elektrischer und elektronischer Altgeräte in der Steiermark“.
Das Projekt stellt als freiwillige Vereinbarung zwischen Wirtschaft und Verwaltung eine Alternative zu gesetzlichen Vorgaben dar. Bisher im Bereich Altfahrzeuge gewonnene Erfahrungen sollten aktuell im Bereich der Sammlung und Aufarbeitung von Elektro- und Elektronikaltgeräten Berücksichtigung finden.
Die Umsetzung europarechtlicher Vorgaben sollte zukünftig in Kombination gesetzlicher Vorgaben mit Vereinbarungen zwischen Verwaltung und den betroffenen Wirtschaftskreisen erfolgen. Zur praktischen Umsetzung (Inhaltliche Ausarbeitung und Abschluss von Vereinbarungen) sind vorhandene nationale Strukturen im Bereich Wirtschaft und Verwaltung zu nutzen. Durch diese Aufgabenstellung ergibt sich für beide Seiten ein großes Weiterentwicklungspotential, da im Sinne einer partnerschaftlichen Vereinbarung in weiten Bereichen bisher hoheitlich vom Gesetzgeber einseitig erledigte Aufgaben übernommen werden. Oberstes Ziel ist es dabei, inhaltlich außer Diskussion stehende Festlegungen zu treffen. Ein weiterer Vorteil von Vereinbarungen ist es, dass diese nach inhaltlicher Diskussion und Abschluss in Fachgremien nicht mehr verändert werden können.
Graz, am 21. November 2003
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