Schimmelpilze: Gefahrt für Kranke und Kinder
Informationsbroschüre des Landeshygienikers Univ.-Prof. Dr. Michael Köck
Graz- Die Menschen halten sich heutzutage zu neunzig Prozent in geschlossenen Räumen auf. Daher kommt der Qualität der dort eingeatmeten Raumluft große Bedeutung aus umwelthygienischer Sicht zu - ganz besonders gilt das für die eigenen vier Wände. Ist nun eine Wohnung vom Schimmel befallen, lassen sich verschiedene Ursachen dafür ausmachen. Keinesfalls sind die braun-rosa Flecken nur eine optische „Belastung“ – die mikroskopisch kleinen Schimmelpilzsporen können die Ursache von Lungen- und Atemwegserkrankungen oder von Allergien sein. Besonders gefährdet sind dabei Kinder und Personen mit einem geschwächten Immunsystem, zum Beispiel nach Infektionskrankheiten oder Operationen. Also nicht nur wegen des bekannten modrigen Geruchs von schimmelbelasteten Wohnungen, der durch die Stoffwechselprodukte der verschiedenen Schimmelpilzarten entsteht, muss der Pilzbefall in Wohnräumen unbedingt gestoppt werden, sondern vor allem im Sinne der Gesundheitsvorsorge.
Der Landeshygieniker für Steiermark, Univ.-Prof. Ing. Dr. Michael Köck und Dr. Robert Schlacher (Fachabteilung 6A – Wissenschaft und Forschung) stellten im heutigen Pressegespräch die neue Broschüre über „Schimmelpilze in Wohnräumen“ vor. Seit rund zehn Jahren beraten sie zu diesem Thema und nehmen in von Schimmel befallenen Wohnungen Messungen vor, die für die Hilfesuchenden kostenlos sind. So kann auch geklärt werden, wo die Eigenverantwortung der Wohnungsbenützer endet und bauphysikalische Mängel als Ursache auftreten. Besonders gefährdet sind Familien mit Kleinkindern, die gerade eine neue – und in vielen Fällen noch nicht ausgetrocknete – Wohnung womöglich im Herbst oder gerade noch vor Weihnachten beziehen. In den meisten Fällen kann man davon ausgehen, dass weder die Baufeuchte noch die durch die Maler jüngst eingebrachte Feuchtigkeit beseitigt sind. Wird dann nicht ausreichend und richtig gelüftet, was in der kalten Jahreszeit sehr unwahrscheinlich ist, findet der Schimmel bei einer Luftfeuchte von mehr als 70-80 Prozent ideale Bedingungen vor. In den Monaten Oktober und November, also zu Beginn der kalten Jahreszeit, zeigen sich meist die ersten Schimmelspuren – dann beginnen auch die Anfragen beim Landeshygieniker. 140 Haushalte wurden in der vergangenen Wintersaison in Graz überprüft.
Die Informationsbroschüre ist im Internet unter: www.verwaltung.steiermark.at/cms/beitrag/10039259/774873/ abrufbar. Auskünfte: Universitätsplatz 4, 8010 Graz Tel.(0316) 380 7699. E-Mail: landeshygieniker@stmk.gv.at
Graz, am 28. April 2003