Vorsorge-Programm für Steirer soll kommen
"Psyhotherapie auf Krankenschein" in weiter Ferne/Vorstoß von LH Klasnic
Graz- Einen neuen Vorstoß zur Verbesserung der psychotherapeutischen Behandlung in der Steiermark unternahm gestern Landeshauptmann Waltraud Klasnic in der Grazer Burg. Sie lud zum Abschluss des Festaktes „Zehn Jahre Steirischer Landesverband für Psychotherapie“ die Parteien und Dr. Paul F. Pass, den Vorsitzenden des Steirischen Landesverbandes für Psychotherapie, ein, „sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen“. Das Hauptproblem – die Psychotherapie auf Krankenschein – „muss zwar auf Bundesebene gelöst werden“. Dagegen könnten die Voraussetzungen für die psychotherapeutische Gesundheitsvorsorge beispielsweise im Land allein geschaffen werden. „Ich lade alle ein in drei Monaten wiederzukommen“, eine erste Bilanz zu ziehen und die weitere Vorgangsweise zu besprechen.
Aufbauen könnten die Verhandlungsteilnehmer jedenfalls auf den schon eingeleiteten Maßnahmen einiger Unternehmen. Das Land Steiermark beispielsweise bietet bereits Vorsorgeprogramme an, bestätigte Barbara Riener von der Landespersonalvertretung. Erfolge hatte das Land bei der Beschlussfassung des Katastrophenschutzgesetzes erzielt. „Als Konsequenz von Lassing wurde die psychotherapeutische Betreuung von Einsatzkräften eingeführt“, erinnerte die Regierungschefin.
Wie aus einschlägigen Untersuchungen hervorgeht, nimmt die Bedeutung und die Nachfrage nach Psychotherapie weiter zu. 55 Prozent aller Patienten, die ihren Hausarzt aufsuchen, weisen mindestens ein Symptom auf, das auf psychische Ursachen zurückzuführen ist. Psychotherapeutische Behandlungen müssen von den Patienten derzeit selbst bezahlt werden. Sie erhalten einen Kostenanteil von ihrer Sozialversicherung ersetzt. Diese Behandlungen bieten derzeit 257 Psychotherapeuten an, die dem Landesverband angehören. Landesweit sind 568 Experten aktiv.
Im offiziellen Teil des Festaktes zogen Dr. Margret Aull, Vorsitzende des Bundesverbandes für Psychotherapie, und Dr. Paul F. Pass eine kritische Bilanz anlässlich der Gründung des steirischen Landesverbandes vor zehn Jahren. Damals hatte es bereits geheißen, „die Psychotherapie auf Krankenschein wird in wenigen Monaten eingeführt“.
Graz, am 7. Juni 2002
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