Ernst M. Binder – ein unbequemer Professor
Sein Multitalent prägte die Grazer Theaterszene
Graz.- Seit 1987 leitet der das forum stadtpark/dramagraz. Er hat dort Wolfgang Bauers „Magic Afternoon" uraufgeführt. Seine Theatergruppe erhielt von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinik die Uraufführungsrechte ihres Dramas „Und dann nach Hause". Gestern (18. Juni) hat das Land Steiermark mit der Verleihung des Professorentitels Binders Leistungen gewürdigt. „Mit der Wahl dieses Saales der ISOP (Innovative Sozialprojekte GmbH) weist Ernst M. Binder darauf hin, wie wichtig ihm auch der andere Teil der Gesellschaft ist - jenes Teils der Gesellschaft, der sich nicht in Prunkräumen bewegt, in denen Ereignisse, wie diese Verleihung des Professorentitels, normalerweise stattfinden", betonte Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Kurt Flecker Binders soziales Engagement.
Mit der Aufführung von Werken der österreichischen Autoren Peter Handke, R.P. Gruber, Werner Schwab, Herbert Achternbusch und Bodo Hell ist das dramagraz mit 79 Premieren, davon 68 Ur- und Erstaufführungen, zu einer international renommierten Pflegestätte moderner, vor allem österreichischer Literatur geworden. Das Multitalent Ernst M. Binder ist als Autor, Regisseur (Schwerin, Ljubljana), Steinmetz und Musiker international erfolgreich. Einar Schleef hat ihn in den Neunziger Jahren als Dramatiker entdeckt. Seine Stücke „Das Blaue vom Himmel", The Voice of the Mother" und „Beckett Silence" haben dem dramagraz zu weiterem internationalen Ansehen verholfen. „Was mich am Theater interessiert, ist, den Kontakt zum Einzelnen herzustellen. Wenn zwanzig Leute drinnen sitzen, sehen zwanzig Leute etwas anderes. Für mich bedeutet Stille hier ein Zurückgeworfensein auf sich selbst, aber dabei nicht allein zu sein. Das ist ein faszinierendes Erlebnis", beschreibt Binder seine Intentionen in „Bekett Silence". Dass er selbst als Künstler weiterhin keineswegs still sein will, hat er bei der Verleihung des Professorentitels versprochen.
Graz, am 19. Juni 2008
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