Spitzen-Trinkwasser – der Hochschwab hat’s
Enquete „20 Jahre Steirischer Wasserversorgungsverband“



Lannach (Bezirk Deutschlandsberg).- Nicht nur beeindruckende Zahlen und freundliche Worte wie bei Jubiläen üblich, sondern auch heikle Themen wurden bei der Pressekonferenz anlässlich der Enquete „20 Jahre steirischer Wasserversorgungsverband" heute Vormittag (12. 6.) in der Lannacher Steinhalle geboten. Unter anderem: Regenwasserleitungen in Haushalten sind kein taugliches Mittel um Wasser zu sparen und - Feuerlöschversorgung und Trinkwasserversorgung befinden sich einem veritablen Spannungsfeld.
Bereits vor der Veranstaltung hatte der Obmann des Steirischen Wasserversorgungsverbandes, Dipl.-Ing. Bruno Saurer gemeinsam mit seinem Stellvertreter Dipl.-Ing. Helmut Nickl, seines Zeichens Direktor des Geschäftsbereiches Wasser der Graz AG, dem Brucker Bürgermeister und Vorsitzenden des Steirischen Städtebundes Bernd Rosenberger, dem Präsidenten des Steirischen Gemeindebundes Bürgermeister LAbg. Erwin Dirnberger und dem Lannacher Bürgermeister Josef Niggas zu einem Pressegespräch eingeladen.
Spender von Trinkwasser edelster Qualität (Saurer: „Steirisches Wasser wurde im Wasserreport als bestes Trinkwasser Europas ausgezeichnet") ist und bleibt das Hochschwabmassiv. 90 Millionen Kubikmeter pro Jahr davon machen das sprichwörtlich exzellente Wiener Hochquellenwasser aus, 6,3 Millionen Kubikmeter fließen nunmehr bereits in den häufig unter Wassermangel leidenden Süden - eine Leitung durch den Plabutschtunnel macht es möglich. Dipl.-Ing. Helmut Nickl: „Fünfzehn Kilometer der geplanten Versorgungsleitung von Graz nach Hartberg haben wir bereits gebaut, Ende 2009 wird die gesamte Anlage fertig gestellt sein."
Wasser sparen ist und bleibt angesagt, aber ganz so einfach ist das nicht. Zwar gehen rund 30 Prozent wertvolles Trinkwasser nur für Toillettenspülungen verloren, aber: die viel gepriesene Regenwasserspülung ist kein taugliches Allheilmittel. Zu groß ist die Gefahr, sind sich sämtliche anwesende Experten einig, dass beide Wasserkreisläufe miteinander in Berührung kommen. Einmal ein falsch gestelltes Ventil zwischen Regen- und Trinkwasserkreislauf und die Vermischung ist passiert.
Und dann noch das Thema Löschwasserversorgung: Dafür werden immer größere Rohrquerschnitte gefordert, was aber für die Trinkwassersorgung nicht das Allerbeste ist, da sich durch größere Querschnitte die Fließ- und Durchsatzgeschwindigkeit in den Leitungen verringert, das Wasser steht zu lange, würde alt, Rohrleitungen müssen dann immer wieder durchgespült werden.
Das viel zitierte „Hände weg vom steirischen Wasser" in Richtung EU war nicht einmal ein besonderes Thema, so selbstverständlich ist die Tatsache, dass hier keine Ein- und Übergriffe erfolgen dürfen. Saurer: „93 Prozent der Bevölkerung lehnen jede Art einer Privatisierung ab."
In Vertretung von Landeshauptmann Mag. Franz Voves begrüßte Landesrat Ing. Manfred Wegscheider die Gäste, ORF-Programmchefin Sigrid Hroch konferierte die Enquete und die anschließende Diskussion, an der unter anderen auch Landesrat Johann Seitinger teilgenommen hatte. Künstlerisch eindrucksvoll aufgelockert wurde die Veranstaltung vom bekannten Filmschauspieler August „Gustl" Schmölzer, der zwischen zwei Dreh's gerne von seiner Heimatgemeinde St. Stefan in die Nachbarge-meinde Lannach gekommen war, um dort Heiteres und Besinnliches zum Thema Wasser vorzutragen.
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