Spannungsfeld Akutbetreuung und Religion
6. Österreichische Tagung der Plattform Krisenintervention in Schloss Seggau
Graz/Seggau.- „Kulturelle und religiöse Pluralität als Herausforderung in der Akutbetreuung" ist das Thema der sechsten österreichischen Tagung der Plattform „Krisenintervention-Akutbetreuung-Stressverarbeitung", die vom 25. bis 26. April im Bildungshaus Schloss Seggau stattfindet. Dr. Kurt Kalcher, Leiter der Fachabteilung 7b Katastrophenschutz des Landes Steiermark: „Die Tagung, an der 280 Teilnehmer aus Österreich, Ungarn, Deutschland und Luxemburg angemeldet sind, spiegelt die zunehmende Pluralität und Multikulturalität unserer Gesellschaft wider. Auf die Herausforderung der Fremdheit werden besonders der Soziologe Univ. Prof. Dr. Peter Gasser-Steiner sowie der Wiener Primar Dr. David Vyssoki und Univ. Prof. Dr. Walter Pieringer eingehen. Der kompetente Umgang mit der Erfahrung eines plötzlichen Todes samt hilfreicher Bewältigungsmöglichkeiten aus der Sicht von Christentum, Judentum und Islam stellt einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt dar."
Zahlreiche Workshops runden die Tagung ab, die von einem Team rund um die fachliche und organisatorische Leitung der Krisenintervention des Landes Steiermark, Prim. Dr. Katharina Purtscher, dem Psychotherapeuten Dr. Edwin Benko und Mag. Helmut Kreuzwirth, FA 7B, vorbereitet wurde. Benko und Kreuzwirth führen zwei Beispiele an. „Durch einen schweren Autounfall müssen Angehörige vom Tod des Fahrers verständigt werden. Ein Kriseninterventions-Team begleitet die Polizei bei der Überbringung der Todesnachricht. Da stellt sich heraus, dass die Angehörigen muslimischen Glaubens sind. Wie sollen KIT-Mitarbeiter sich verhalten, um den kulturellen und religiösen Empfindungen angemessen zu begegnen?" Oder eine andere Situation: „Nach einem tödlichen Arbeitsunfall werden die schwarzafrikanischen Angehörigen bei der Verabschiedung begleitet. Im Zuge der gemeinsamen Vorbereitung stellt sich heraus, dass sie spezielle - ihrem Glauben entsprechende - Vorstellungen und Wünsche für die Verabschiedung haben ..." Schon die beiden Beispiele zeigen, wie sehr KIT Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie Notfallseelsorger in der Begleitung von Betroffenen mit unterschiedlichen Kulturen und Religionen, gefordert sind.
Nähere Informationen zur Tagung unter www.katastrophenschutz.steiermark.at .
Graz, am 23. April 2008
Für Rückfragen steht Ihnen als Verfasserin bzw. Bearbeiterin dieser Information Mag. Inge Farcher unter Tel.: (0316) 877-4241 Fax: (0316) 877-3188 E-Mail: ingeborg.farcher@stmk.gv.at zur Verfügung