Berufsschüler als überzeugte Europäer
„Berufsbildungsbrücke“ zwischen Steiermark und Spanien

Graz/Eibiswald.- Rund 166 Lehrlinge sowie Lehrbeauftragte aus der Steiermark und aus Spanien nützten seit 2003 das Austauschprojekt „Edu-puente" um ihren Horizont zu erweitern und gemeinsam spannende Projekte umzusetzen. Zur Abschlusspräsentation des erfolgreichen Leonardo-Projekts am vergangenen Freitag konnte der Direktor der Berufsschule Eibiswald Wolfgang Schwarzl hunderte Besucher und zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, darunter Landeshauptmann Mag. Franz Voves, Bezirkshauptmann Dr. Theobald Müller und die Vorstände der Austria Thermal Power (ATP) Dr. Oswin Kois und Dipl.-Ing. Anton Smolak, begrüßen.
Ing. Gernot Grinschgl, Koordinator des Leonardo-Projekts, zog ein überaus positives Resümee: „Wir haben mit unseren Lehrlingen und den spanischen Kollegen aus Teneriffa und Gran Canaria drei technisch sehr anspruchsvolle Projekte erarbeitet. Aber das größte Lob kam von den Unternehmen, bei denen die steirischen Lehrlinge in Ausbildung sind. Sie sagen durch die Bank: Noch nie haben wir erlebt, dass sich ein junger Mitarbeiter in nur drei Wochen so unglaublich weiterentwickelt. Sie haben soziale und technische Kompetenz dazugewonnen sowie sprachliche Fertigkeiten, aber - und das war ihnen das Wichtigste - Zielstrebigkeit und Teamgeist." Diesen Spaß am gemeinsamen Erarbeiten eines Programms war auch bei der Präsentation der drei Projekte „Werstec", „Protec" und „Surtec" zu erleben. Landeshauptmann Franz Voves ließ sich von der Begeisterung der Jugendlichen anstecken und meinte in seinen Schlussworten: „Heute war die Grundidee Europas spürbar: Sich kennenlernen, austauschen und gemeinsam innovative Lösungen für die Zukunft erarbeiten. Wenn viele junge Menschen diese Chance nützen, bin ich sicher, dass die Europäische Union weitere 50 Jahre bestehen wird."
Hinter „Werstec" verbirgt sich ein Wetterreportsystem für Kleinflughäfen ohne eigenen Tower. Grinschgl: „Man schickt eine SMS an eine bestimmte Nummer und bekommt eine SMS mit den genauen Wetterdaten zurück. So weiß der Hobbyflieger schon vor dem Abheben wie das Wetter bei seinem Zielflughafen aussieht, ja, er kann sich noch während des Fluges die aktuellen Daten holen." „Protec" steht für „Protective Measurements": Die Lehrlinge haben für den Laborunterricht ein Übungsgerät entwickelt, mit dem sie die Wirksamkeit von elektrischen Schutzmaßnahmen in Geräten überprüfen können. Mit „Surftec" wurde ein elektronisches Fachwortglossar für die Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und Norwegisch realisiert.
Feiern konnten die Jugendlichen mit ihren Eltern und Lehrern aber nicht nur den gelungenen Abschluss des Leonardo-Projekts „Edu-puente" (kommt von „puente de la education", spanisch für Bildungsbrücke), sondern auch eine Sachspende von der Austria Thermal Power (ATP). Über den ehemaligen Verbundmitarbeiter Dipl.-Ing. Peter Schmelzer, der nun in der Landesberufsschule Eibiswald tätig ist, hatten die ATP-Vorstände Kois und Smolak erfahren, dass die Schüler für die Fertigstellung von „Werstec" bessere Messgeräte benötigen. ATP handelte sofort und übergab im Rahmen der Abschlusspräsentation einen früher beim Kraftwerk Voitsberg 3 als Umweltmessstation eingesetzten Messcontainer (Neuwert 75.000 Euro) der Landesberufsschule. Landeshauptmann Franz Voves sagte als Draufgabe 10.000 Euro für weitere Projekte der Landesberufsschule zu.
Graz, am 23. April 2007