Mehr Sensibilität für Minderheiten

Graz.- Erstmals wurde auf Initiative des Präsidenten des Landtages Steiermark, Siegfried Schrittwieser, der Arkadengang des Landhauses zum Ausstellungsort: Die vom Kulturverein Österreichischer Roma konzipierte Ausstellung (17. April - 6. Mai 2007) thematisiert auf 16 Wandtafeln die historische Entwicklung der Roma in Österreich und soll laut dessen Obmann, Professor Rudolf Sarközi, dazu beitragen, Sensibilität für die leider auch heute oft noch schwierige Situation der Volksgruppe zu schaffen: „In Österreich gehören wir zur Bevölkerung. Es wäre aber schön, wenn auch in den Nachbarstaaten die Roma nicht mehr Außenseiter sind". Österreich ist bisher das einzige Land der Europäischen Union, in dem die Roma offiziell seit 1993 als Minderheit anerkannt sind. Die Roma sind juristisch nicht nur als Volksgruppe anerkannt, sondern sie haben auch seit 1995 eine rechtlich legitimierte Vertretung - den Roma-Volksgruppenbeirat - eingerichtet.

Siegfried Schrittwieser: „Es leben neun bis zehn Millionen Roma in Europa, die nach wie vor diskriminiert werden und mit politischen und sozialen Problemen konfrontiert sind. Die Politik muss einen Beitrag leisten, um diese Diskriminierung abzubauen".

Landeshauptmannstellvertreter und zuständiger Kulturreferent Dr. Kurt Flecker war bei der Ausstellungseröffnung sichtlich von der musikalischen Darbietung begeistert: „Wir dürfen nicht den Fehler machen, die Musik zu mögen, ohne uns für die Menschen zu interessieren. Freuen wir uns, dass seit 1993 die Roma als Volksgruppe anerkannt sind. Jetzt geht es darum, diese Anerkennung auch zu leben. Wir Meinungsträger aus Politik, Kirche und Medien müssen uns selbst in die Pflicht nehmen, die entsprechende Zivilcourage zu zeigen. Statt auf einzelne Stimmen zu schielen, sollten wir hin- und nicht wegschauen".

Graz, am 18. April 2007