Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 5. März 2007
Basis für Katastrophenschutz-Einsätze
Mehr als eine halbe Million Euro an Landesmitteln sollen auch heuer wieder an die „kleineren" Einsatzorganisationen der Steiermark ausgeschüttet werden. Der zuständige Katastrophenschutzreferent, Landeshauptmann Franz Voves, bringt in der heutigen Regierungssitzung entsprechende Anträge ein, damit diese ehrenamtlichen Organisationen ihre vielfältigen Aufgaben gewährleisten können. Den Löwenanteil dieser Rettungsbeiträge erhält mit 490.000 Euro die Bergrettung. Die restlichen Mittel fließen im Rahmen der freiwerdenden Kreditsechstel an die Österreichische Wasserrettung (41.000 Euro), an die Rettungshundebrigade (21.000 Euro) sowie an die Höhlenrettung (13.600 Euro). „Die Mitglieder all dieser Einsatzorganisationen leisten in ihrer Freizeit unentgeltlich für die Bevölkerung äußerst wertvolle Dienste, egal ob bei Tag oder Nacht, bei Wind und Wetter. Dafür gebührt ihnen unser Dank", betonte LH Voves. Der Rettungsbeitrag, dessen Höhe dem Gesamtrettungsbeitrag aller steirischen Gemeinden entspricht, beträgt seit 2007 vier Euro je Einwohner.
Allein in der Bergrettung, die unter dem Notruf 140 alarmiert werden kann, engagieren sich steiermarkweit in 53 Ortstellen ehrenamtlich rund 1500 Frauen und Männer, um im Unglücksfall rasch zur Stelle zu sein. Über 13 Haupteinsatzleitungen werden die Aktivitäten der Wasserrettung koordiniert. Bei der Rettungshundebrigade, die derzeit eine Übung auf den Seetaler Alpen abhält, versehen in 16 Staffeln etwa 180 Hundeführerinnen und Hundeführer ihren Dienst. Und in der Höhlenrettung mit ihren sieben Einsatzstellen stehen mehr als 100 Einsatzkräfte zur Verfügung. Die Wasserrettung, die Rettungshunde und die Höhlenretter können über die Landeswarnzentrale (Notrufnummer 130) angefordert werden.
WIRTSCHAFT: Mikrokredit-Programm für neue Arbeitgeber
Klein-Unternehmer, die heuer erstmals Arbeitnehmer beschäftigen, können nach dem MikroKredit-Programm Darlehen bis zu einer Höhe von 25.000 Euro mit Unterstützung des Landes Steiermark erhalten. Das Haftungsvermögen beträgt insgesamt 25 Millionnen Euro. Das hat die Steiermärkische Landesregierung nach einem Antrag von Landesrat Dr. Christian Buchmann beschlossen, der mit diesem Förderungsprogramm „Kleine Finanzhilfen" eine im Vorjahr gestartete Aktion fortsetzt. Diese Finanzhilfen können heuer für Produkt-, Dienstleistungs-, Verfahrens- oder Umweltinnovationen, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien, eingesetzt werden.
Für die im Vorjahr gestartete Aktion „Mikrokredite" der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG) zeigten 207 Unternehmen ein Interesse, 110 Betrieb suchten um eine Förderung tatsächlich an. Ingesamt wurden „Mikrokredite" im Umfang von 564.000 Euro im Vorjahr bewilligt. Bis dahin haben alle Kreditnehmer ihre Verpflichtungen erfüllt. Die durchschnittliche Kredithöhe pro Unternehmen betrug 16.000 Euro.
In seinem Antrag unterstrich Landesrat Buchmann: „In der neuen Wirtschaftsstrategie des Landes Steiermark ist festgehalten, dass der Zugang zu Finanzmitteln insbesondere für Klein- und Kleinstunternehmen ausgebaut werden soll. Die ´Kleinen Finanzierungshilfen' sind da ein wichtiger Schritt. Wenn die Unternehmen dieses Angebot zahlreich in Anspruch nehmen, wäre das ein Signal für die Dynamik des Wirtschaftsstandortes Steiermark".
DRITTE WELT: Neue Hilfsprogramme
Zur Unterstützung fünf aktueller Projekte aus dem Bereich Entwicklungszusammenarbeit hat die Steiermärkische Landesregierung 38.000 Euro über Antrag von Landeshauptmann Mag. Franz Voves freigegeben. Gefördert wird unter anderem die „ISOP-Innovative Sozialprojekte GmbH", die heuer Multikulturelle Familienfeste und Afro-Nächte veranstaltet. Die Weltgruppe Lieboch organisiert für bedürftige Jugendlichen aus einer brasilianischen Partner-Pfarre EDV-Kurse sowie die erforderliche Ausrüstung, um die Chancen dieser Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Das Land fördert weiteres die Bemühungen des „Weltladens Bad Aussee", um „FAIRTRADE" zu forcieren; den Handel mit Produkten aus den Ländern der Dritten Welt zu einem für die Produzenten „fairen" Preis. Das „Welthaus der Diözese Graz-Seckau" ist mit dem Projekt „Leben in Sertao - Brasilien" bestrebt, die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln sicherzustellen. Die „Südwind Agentur Steiermark" ist am Projekt „Clean Clothes" beteiligt. Im Mittelpunkt steht der Schutz von Textilarbeitern, die angemessene Löhne für ihre Arbeit erhalten sollen. Neben Hilfen für den Anlassfall sollen Arbeiter in die Lage versetzt werden, ihre Rechte selbst wahrzunehmen.
Graz, am 5. März 2007
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