Regionext Oststeiermark: Vom Grenzland zur Zentralregion
Verstärkte Gemeindekooperation soll Geld sparen und Synergien schaffen

Graz/Gleisdorf.- Das Forum Kloster in Gleisdorf war heute (8. Februar) die fünfte Station der Regionext-Tour von Landeshauptmann Mag. Franz Voves und Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer. Das Zukunftspotenzial und die sich daraus ergebenden Aufgaben für die regionalen Organisationen der Bezirke Feldbach, Fürstenfeld, Hartberg und Weiz standen diesmal im Mittelpunkt der Diskussion.
Knapper werdende Budgetmittel auf der Bundes- und Landesebene sowie geringere Rückflüsse aus EU-Mitteln auf Grund der Umverteilung des EU-Budgets zwingen zu einer Straffung der regionalen Organisationsstrukturen. Regionext ist dabei der Weg zu einer dreifachen Win-Situation: Wahrung der Identität der Gemeinden – verbesserte Leistungen für den Bürger vor Ort – Einsparungen im Verwaltungsbereich. Zahlreiche erfolgreiche Gemeindekooperationen wurden bereits in Zusammenarbeit der Gemeinden mit der von Dipl.-Ing. Dietlinde Mlaker geleiteten Abteilung 16 der Steiermärkischen Landesregierung (Landes- und Gemeindeentwicklung) entwickelt. Auf dieser Basis soll Regionext aufbauen:
Mit dem 1995 gegründeten Projekt „Almenland“ ist die touristisch erfolgreiche Positionierung der „Almo-Genussregion“ gelungen. Dabei wurden unter anderem auch 80 Vollzeit- und 180 Teilzeitarbeitsplätze geschaffen und die Abwanderung gestoppt.
Als sich 75 Gemeinden der Bezirke Feldbach, Fürstenfeld, Bad Radkersburg und Weiz im Jahr 2001 zum Projekt „Steirisches Vulkanland“ zusammenschlossen, entstand die heute bereits international bekannte Marke einer Kulinarik- und Wohlfühlregion.
Ebenfalls im Jahr 2001 haben sich die größeren Gemeinden der Oststeiermark – Bad Radkersburg, Fehring, Feldbach, Fürstenfeld, Friedberg, Gleisdorf, Hartberg und Weiz – zur Oststeirischen Städtekooperation zusammengeschlossen. Ziel dieser Kooperation ist die Belebung der Stadtkerne als wirtschaftliche und kulturelle Zentren der Oststeiermark. Eine 8-Städtepräsentation und ein 8-Städtegutschein sollen zusätzliche Besucher in die Oststeiermark bringen. Darüber hinaus will man auch mit den größeren Städten in den Nachbarregionen in Ungarn und Slowenien enger zusammenarbeiten.
Ein weiteres Beispiel einer erfolgreichen Gemeindekooperation ist die im November 2005 gegründete „Wirtschaftsplattform Wechselland“: Dabei soll durch die interkommunale Zusammenarbeit zwischen fünf steirischen und acht niederösterreichischen Gemeinden eine bundesländerübergreifende Wirtschaftsregion für das Gewerbe, den Tourismus und die Landwirtschaft etabliert werden.
In seiner Rede betonte Landeshauptmann Voves, dass Regionext ein parteiübergreifendes Programm sei. „Gerade die Oststeiermark ist bezüglich der Gemeindekooperation traditionell besonders stark. Wir sind vom Land als Wanderprediger unterwegs, um dieses Programm in die ganze Steiermark hinauszutragen. Wir wollen die Verwurzeltheit der Bürger in der Gemeinde und der Region erhalten, aber wenn es darum geht, Veranstaltungszentren oder Altstoffsammelzentren zu bauen, dann müssen das mehrere Gemeinden gemeinsam angehen. Solche Kooperationen können und wollen wir aber nicht von oben her anordnen, das muss aus den Gemeinden und Regionen heraus kommen und von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern zusammen mit der Bevölkerung getragen werden.“
Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer stellte die Bedeutung von Regionext für die steirischen Klein- und Kleinstgemeinden in den Vordergrund: „Die Steiermark hat viele Kleinstgemeinden, wir wollen gerade ihren Spielraum stärken. Denn womit die Menschen in ihren ersten Lebensjahren in Berührung kommen, das sind die Familie und die Gemeinde – das ist das Entscheidende. Aber man muss auch den Blick für das Land haben, was sich in den Tourismuskooperationen bewährt hat, wollen wir auch auf andere Bereiche ausdehnen. Wenn wir unser Engagement hineinlegen, um die Identität in der Gemeinde zu wahren und gleichzeitig das Gemeinsame über die Gemeindegrenzen noch zu verstärken wird Regionext ein gutes Projekt für die Steiermark.“
(zu den O-Tönen)
Graz, am 8. Februar 2007
Für Rückfragen steht Ihnen als Verfasser bzw. Bearbeiter dieser Information Rüdeger Frizberg unter Tel.: (0316) 877-2902 Fax: (0316) 877-3188 E-Mail: ruedeger.frizberg@stmk.gv.at zur Verfügung