„Eine Heimat mit Zukunft braucht starke Regionen“
SPÖ und ÖVP ziehen bei Gemeindepolitik an einem Strang

Graz.- Zwei Landespolitiker und eine gleich lautende Meinung zu einem Thema von weit tragender Bedeutung - Landeshauptmann Mag. Franz Voves und Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer traten heute Vormittag (20. November 2006) in einer gemeinsamen Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung auf, um Lösungsstrategien für die Absicherung der steirischen Gemeinden und Regionen anzubieten. Die Schaffung von Klein- und auch größeren Regionen sei angesichts der Finanzsituation ein Gebot der Stunde – das Projekt „Regionext“ würde die Gemeinden auf den Weg dorthin begleiten. Zusammenschlüsse von Gemeinden würden dabei jedoch nicht angedacht, im Gegenteil: Kooperationen sollen sie stärken.
Landeshauptmann Franz Voves: „Dies ist eines der wichtigsten steirischen Projekte für die nächsten Jahre, auf das sich außerdem beide Regierungsparteien in ihrem Arbeitsübereinkommen geeinigt haben. Studien, die bis zum Jahre 2030 einzelnen steirischen Regionen eine Abwanderung von 30 Prozent und mehr voraussagen, bestätigen die Bedeutung dieses Projektes für unser Land.“ Im Rahmen von Regionext werden nun Strukturen von Land, Region, Kleinregion und Gemeinde optimiert und die jeweiligen Chancen und Stärken definiert. Dadurch entstehen Kristallisationspunkte für die zukünftige Entwicklung der Regionen, die vom Land unterstützt werden. „Die steirischen Regionen müssen sich dem Wettbewerb der übrigen Regionen stellen und wir tragen von Landesseite das Unsere dazu bei“, betonte Landeshauptmann Franz Voves.
Auch Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer unterstrich die Wichtigkeit des Vorhabens: „Die Steiermark mit ihren 542 Gemeinden, ist klein strukturiert wie kein anderes Bundesland und es gilt für die Zukunft, mit gleich viel an zur Verfügung stehenden Finanzmitteln mehr zu erreichen.“ Die Lösungsformel lautet: Kooperationen. Diese hätten sich vielfach schon, so Voves und Schützenhöfer unisono, bestens bewährt.
Solche Kooperationen würden sich nicht nur für den Finanzsektor empfehlen, sondern auch bei Planungs- und Entwicklungsaufgaben und bei der Vernetzung von Beziehungen inner- und außerhalb der Landesgrenzen. Das Projekt „Regionext“ stelle, versicherten die beiden Politiker, keinen radikalen Umbruch, sondern die konsequente Weiterführung eines bereits bisher eingeschlagenen Weges auf ein höheres Qualitätsniveau, dar.
Aufgabe des Projektes wird auch sein, eine Antwort auf die Frage „Wie und mit welchen Projekten kommt man zu Kleinregionen?“ zu finden. Die Suche nach diesen Antworten beginnt am 22. November 2006 mit einem Bürgermeistertag, an dem auch die Spitzen der Landespolitik teilnehmen, in Eisenerz. „Insgesamt werden“, stellte Landeshauptmann Franz Voves fest, „sechs solcher Regionalkonferenzen abgehalten – zwei davon noch in diesem Jahr.“
Eindrucksvolle Beispiele für bereits bestehende Gemeindekooperationen gibt es in Ausseerland, wo seit dem Jahre 2002 sechs Gemeinden in den Bereichen Raumordnung, Wirtschaft und Standortentwicklung zusammenarbeiten würden. Oder das Abfallsammelzentrum Albersdorf-Prebuch/Gleisdorf, wo sieben Gemeinden gemeinsam ein Sammelzentrum betreiben. Weitere Kapitel der Kooperations-Erfolgsgeschichte schreibt man auch in der Region Sulmtal/Koralm, wo fünf Gemeinden eine Verwaltungsgemeinschaft eingegangen sind oder, um nur noch eines der rund 40 steirischen Beispiele zu nennen, das Holzinnovationszentrum Zeltweg. Dort arbeiten zehn Gemeinden mit Land Steiermark, Banken und Privatunternehmen eng mit dem Ziel zusammen, die Betriebe in der Region zu behalten und ein Kompetenzzentrum für den Werkstoff Holz zu schaffen.
Graz, am 20. November 2006
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