Menschen zur „Sprache“ bringen
Förderzentrum für Hör- und Sprachbildung feiert 175-Jahr-Jubiläum
Graz.- Heute Vormittag (9.11.) lud das Förderzentrum für Hör- und Sprachbildung und das Landesinstitut für Hörgeschädigtenbildung am Rosenberggürtel in Graz zur 175-Jahr-Feier. Mit einer Überraschung wurden die Feierlichkeiten begonnen: Die Theatergruppe „Interact“ übernahm diesmal die Begrüßungsformalitäten und hieß neben Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Kurt Flecker, Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl und Landesschulratspräsident Mag. Wolfgang Erlitz zahlreiche Ehrengäste herzlich willkommen.
Die von Feldbischof Johann Michael Leonhard 1831 als „Provinzial-Taubstummenanstalt“ gegründete Anstalt erfuhr vor allem in den letzten 25 Jahren enorme Veränderungen. „Unser Ziel, hör- und sprachbeeinträchtigen Menschen einen offeneren Zugang zu sich selbst und der Gesellschaft zu ermöglichen, wurde dabei aber nie vergessen. Bildung und Sprache sind dafür Grundvoraussetzungen und in unserem Zentrum leisten wir einen Beitrag für eine erfolgreiche Integration“, hob der Leiter Dr. Johann Schafzahl bei seinem Rückblick hervor. Zum Angebot des Förderzentrums gehören heute ein heilpädagogischer Kindergarten und mobile Kindergartenbetreuung. Die Volksschule, Sonderschule und AHS-Unterstufe besuchen zirka 150 Schülerinnen und Schüler, wovon ein Drittel hör- und sprachbeeinträchtigt ist. Mobile Lehrlingsbetreuung für alle Lehrberufe gehört neben der hauseigenen Kochlehre auch dazu. Eine Frühförderstelle und Beratungsstelle für Selbstbetroffene und deren Eltern, runden das Angebot noch ab.
Anlässlich des Jubiläums gibt es für alle Interessierte von 11. bis 15. November Filmtage direkt im Förderzentrum. Ausgewählte Filme zum Thema Hörbeeinträchtigung und Gebärdensprachkultur sollen einen Einblick in die Welt der Gehörlosen geben. Nähere Informationen zum genauen Programm unter der Grazer Telefonnummer 32 30 15.
Graz, am 09. November 2006