Weitere 50.000 Gebäude werden erfasst
Entscheidende Verbesserung der Digitalen Katastralmappe bis Mitte 2007


Graz.- Derzeit finden sich im digitalisierten Grundstückskataster nicht immer alle Gebäude wieder, die tatsächlich auf einer bestimmten Liegenschaft stehen. Dadurch ergeben sich für zahlreiche Anwendungen – vom Katastrophenschutz bis zur Raumplanung – Probleme. Hier will das Team der Stabsstelle GIS (Geografisches Informationssystem) der Landesbaudirektion nun Abhilfe schaffen: Rund 50.000 Gebäude werden in den kommenden Monaten nachträglich erfasst.
Ausgangspunkt ist der im Jahr 2003 von Land und Gemeinden in Kooperation mit dem Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen und der Kammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten fertig gestellte digitalisierte Grundstückskataster. Damit sind 1,7 Millionen Grundstücke mit einer Gesamtgröße von 16.388 Quadratkilometern in 1.593 Katastralgemeinden beziehungsweise 542 Kommunen digital verfügbar. Diese Datengrundlage liefert allen Behörden entscheidende Informationen. Planungsunterlagen von Baubehörden, Einsatzpläne von Feuerwehren oder mögliche Überschwemmungsgebiete werden auf Basis digital erfasster Grundstücke erstellt.
Auf allen Liegenschaften befinden sich nach GIS-Leiter Dipl.-Ing. Oswald Mörth rund 700.000 Gebäude. „Etwa 50.000 Bauwerke sind derzeit noch nicht erfasst“, bedauert er, „da nach dem geltenden Steiermärkischen Baugesetz keine Verpflichtung besteht, den Vermessungsämtern fertig gestellte Neubauten anzuzeigen“. Die LBD-Stabsstelle GIS hat nun das Büro eines steirischen Ingenieurkonsulenten für Vermessungswesen mit der Nach-Erfassung der fehlenden Bauwerke beauftragt. „Auf Basis der ´Adress-Geokodierung´ kennen wir in etwa die Lage der nicht verzeichneten 50.000 Bauwerke“, erklärt Projekt-Leiter Rudolf Aschauer. Dazu vergleichen die Techniker am Computer auf digitaler Basis die zu untersuchenden Grundstücke mit den dazu gehörenden aktuellen Luftbild-Aufnahmen und sind so in der Lage, fehlende Gebäude auszuwerten.
Bis Mitte 2007 sollen die Nach-Erfassungen beendet sein. Im Laufe der zweiten Jahreshälfte sollte auch die Übernahme durch die Vermessungsämter abgeschlossen werden. Mörth: „Die Kosten betragen rund 77.000 Euro. Sie wären aber weitaus höher, müssten die betreffenden Gebäude auf konventioneller Basis vor Ort vermessen werden. Ziel muss es sein, für die laufende Aktualisierung eine Lösung mit einer finanzierbarer Vor-Ort-Erfassung zu finden.“
Graz, am 20. Oktober 2006
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