Partnertag der Abfallwirtschaft – Zehn Millionen einsparen
150 Millionen an Investitionen in Abfallwirtschaft bringen 3.000 Arbeitsplätze
Graz.- 70 Prozent der fast eine halbe Million Tonnen Gesamtmüll werden in der Steiermark getrennt. Damit ist die Steiermark Weltspitze! Ein Vergleich: In England wird derzeit ein Anteil von zehn Prozent getrennt. Trotzdem gibt es in der Steiermark noch ein Einsparungspotential von zehn Millionen Euro. „Innerhalb von zehn Jahren wollen wir den Anteil des getrennten Mülls auf 85 Prozent des Gesamtmülls erhöhen. Damit wären die Möglichkeiten ausgereizt“, zieht Landesrat Johann Seitinger bei der heutigen (5. Oktober) Pressekonferenz im Medienzentrum Steiermark eine positive Bilanz im steirischen Abfallbereich und gibt auch gleichzeitig die weiteren Ziele vor. Bereits seit 1995 ist der Anteil an getrenntem Müll höher, als der Restmüllanteil. 429 Altstoffsammelzentren konnten die steirischen Gemeinden mit Investitionen von 13,5 Millionen durch das Land Steiermark seit 1990 errichten.
„Private Firmen entsorgen den Müll in 97 Prozent der Gemeinden. 150 Millionen Euro haben sie in den letzten vier Jahren investiert und damit 3.000 Arbeitsplätze geschaffen“, beschreibt Daniela Müller-Mezin, die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Fachgruppe Abfall- und Abwasserwirtschaft der Wirtschaftskammer Steiermark die Leistungen der steirischen Wirtschaft. Die im Abfallbereich noch zu erwirtschaftenden Einsparungen sollen zur Vermeidung von Steigerungen für Müllgebühren, Schaffung von Arbeitsplätzen und den Ausbau der Entsorgungseinrichtungen verwendet werden. Die Entsorgung von Restabfall kostet derzeit zirka 165 Euro pro Tonne. Die Wiederverwertung einer Tonne Kabelschrott zum Beispiel bringt hingegen 1.600 Euro an Einnahmen, Nichteisenmetalle bringen 1.250 Euro.
Um diese Ziele zu erreichen, müssen Fehlwürfe – die falsche oder gar nicht durchgeführte Mülltrennung – vermieden werden. Fehlwürfe verursachen Schäden an den Aufbereitungsanlagen, damit Stillstände und Folgekosten. Ein großes Hoffnungsgebiet sind die neuen EU-Mitglieder: „Hier wird man den kommenden Jahren mehr als 500 Milliarden Euro in die Abfallwirtschaft investieren. Das ist die große Chance, unsere Vorreiterrolle zu nützen, indem wir unser Know-how exportieren und damit Arbeitsplätze schaffen“, zeigt Landesrat Seitinger am Beispiel Rumäniens auf, wo bereits diesbezügliche Gespräche laufen.
„Das Problembewusstsein für diesen Bereich soll bereits bei jungen Menschen geschaffen werden. Das steirische Umweltbildungszentrum hat daher im Auftrag der Fachabteilung 19D eine Unterrichtsmappe mit dem Titel „Konsum & Abfall“ zusammengestellt, die an allen steirischen Volks- und Hauptschulen verwendet werden soll“, sagt Dipl.-Ing. Dr. Wilhelm Himmel, der Leiter der Fachabteilung 19D (Abfall- und Stoffflusswirtschaft) der Steiermärkischen Landesregierung. Die FA19D hat gemeinsam mit der Fachgruppe Abfall- und Abwasserwirtschaft der Wirtschaftskammer Steiermark anlässlich des Partnertages Abfallwirtschaft 2006 die Informationsbroschüre „Die steirische Abfallwirtschaft“ aufgelegt.
Viele Gemeinden und alle steirischen Abfallwirtschaftsverbände unterstützen den Partnertag Abfallwirtschaft 2006 durch Abhaltung eines Tages der offenen Tür in mehr als 100 Altstoffsammelzentren am 7. Oktober 2006. An diesem Tag kann man sich bei einem Besuch dieser Altstoffsammelzentren über die richtige Mülltrennung beraten lassen. Einen Überblick über die am Partnertag Abfallwirtschaft teilnehmenden Gemeinden und Entsorgungsunternehmen gibt es auf der Website der Fachabteilung 19D unter der Adresse www.abfallwirtschaft.steiermark.at > Partnertag
Zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit wurden allen teilnehmenden Gemeinden Informationstafeln zur getrennten Sammlung (Abfalltrennen macht Sinn) zur Verfügung gestellt, die ebenfalls über diese Adresse abgerufen werden können.
Informationen zum Partnertag der Abfallwirtschaft 2006
Unter folgender Internetadresse können Sie Sich die Pressekonferenz auf Video ansehen:
http://www.landespressedienst.steiermark.at/cms/beitrag/10373648/9023501/
Graz, am 5. Oktober 2006
Für Rückfragen steht Ihnen als Verfasser bzw. Bearbeiter dieser Information Rüdeger Frizberg unter Tel.: (0316) 877-2902 Fax: (0316) 877-3188 E-Mail: ruedeger.frizberg@stmk.gv.at zur Verfügung