Steirische Hilfe für die Kinder von Beslan
Ärzte und Psychologen aus Beslan vom 12. bis 14. Juli in Graz
Graz. – Der furchtbare Terroranschlag vom 3. September 2004 in der Schule von Beslan hat nicht nur ganz Ossetien (Russland), sondern viele Menschen weltweit erschüttert. Mehr als zwei Drittel der Hunderten Toten – nach offiziellen Angaben kamen 335 Menschen ums Leben – und Verletzten waren Kinder. Österreich hat spontan seine Hilfe zugesagt und vor Ort mit organisatorischer Unterstützung durch das Hilfswerk Austria ein psychosoziales Hilfs- und Begegnungszentrum für die Betroffenen errichtet, das von der österreichischen Bundesregierung und aus Spendengeldern finanziert wird. Vom 12. bis 14. Juli werden Ärzte und Psychologen aus Beslan, die schwer verletzte und traumatisierte Kinder behandeln, zu einem fachlichen Austausch und zur Weiterbildung nach Graz kommen.
„Es geht um die Behandlung der körperlichen und der seelischen Folgen der schweren Verletzungen, die den Kindern durch das Terrorattentat zugefügt wurden“, erklärt Dr. Katharina Purtscher, Leiterin der Abteilung der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Landesnervenklinik Sigmund Freud und Organisatorin dieses Expertenaustauschs, der die Teilnehmer morgen und übermorgen an das LSF Graz sowie die Universitätskinderklinik und Universitätsklinik für Kinderchirurgie führen wird. Gesundheitslandesrat Dr. Helmut Hirt begrüßt diese Initiative: „Das Know-how der steirischen Ärzte und Psychologen kommt so direkt den betroffenen Kindern und Eltern von Beslan zugute.“
In dem von Österreich finanzierten Begegnungszentrum erhalten traumatisierte Kinder, „verwaiste“ Mütter und Väter, Lehrer und andere Betroffene Hilfe bei der Traumabewältigung, wobei es vor allem um die chronischen Langzeitfolgen geht, so Purtscher. Die Mitarbeiter und Helfer werden von österreichischen Experten, die auch Seminare und Trainings abhalten, unterstützt. Unter der fachlichen Leitung von Dr. Katharina Purtscher sind als weitere Projektpartner Mitarbeiter der Universität Wien vom Institut für klinische Psychologie, der Universitätsklinik Graz, Psychiatrie, des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung und des psychosozialen Zentrums ESRA beteiligt.
Für nähere Details zu diesem Expertenaustausch und Schulungsprogramm steht Dr. Katharina Purtscher unter der Handy-Nummer 0676-5533017 zur Verfügung.
Graz, am 11. Juli 2006
Für Rückfragen steht Ihnen als Verfasserin bzw. Bearbeiterin dieser Information Mag. Inge Farcher unter Tel.: (0316) 877-4241 Fax: (0316) 877-3188 E-Mail: ingeborg.farcher@stmk.gv.at zur Verfügung