Wirtschaftsdiskussion in Kapfenberg
13. Wissenschaftliche Sommerakademie von 2. bis 4. Juli 2006
Graz/Kapfenberg.- Die Macht des Marktes und seine Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben beleuchtete gestern Abend (3.7.2006) eine hochkarätige Expertenschaft aus den unterschiedlichsten Bereichen. Für die Sichtweise der Politik luden die Veranstalter Landeshauptmann Mag. Franz Voves aufs Podium in die Burg Oberkapfenberg. Er stellte schon in seinem Anfangsstatement folgendes fest: „Die Wirtschaft hat die Politik bereits überholt. Mehr denn je gilt es daher, die Qualität der Politik zu steigern und das erreichen wir nur dann, wenn sich wieder mehr Menschen für Politik interessieren und engagieren.“
Den Markt bestimmen heute die Großkonzerne, aber gefordert sind deswegen nicht weniger die Konsumenten. Mag. Brigitte Ederer, Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich, betonte in ihren Worten, dass der Konsument sich seines Einflusses oft nicht bewusst ist. „Jeder Einzelne kann einen Beitrag dazu leisten, dass die Wirtschaftskraft in den Regionen erhalten bleibt. Wenn wir bewusster einkaufen, werden die Globalplayer dazu gezwungen, sich den Bedingungen anzupassen, die sie am Markt vorfinden.“
„Warum wird immer von der Macht der Märkte gesprochen? Gerade in der Energiewirtschaft, die er, Diplomkaufmann Hans-Joachim Jung, Vorstandsdirektor der Kelag, eines der führendsten Energieunternehmen in Österreich, vertritt, fällt das immer wieder auf. Wenn von Mächten gesprochen wird, sieht alles schon etwas anders aus. Der Kampf um Rohstoffe ist ein harter und gerade darum ist es wichtig, nicht von einer einzelnen Macht zu sprechen, sondern von den Mächten.“
Eine spannende Diskussion, die auch für Emotionen im Publikum sorgte. Einen durchaus kritischen Blick auf die Entwicklungen wagte auch noch Mag. Christian Felber, Mitbegründer der globalisierungskritischen Organisation Attac Österreich. Die Marktwirtschaft gilt weltweit als Wirtschaftsform mit der größtmöglichen Freiheit und dem größten Nutzen für alle. Dass diese Freiheit nicht immer ein Segen ist und sie oft ins Gegenteil, nämlich in die Abhängigkeit rutscht, zeigt auch er eindrucksvoll auf.
Veranstalter der 13. Wissenschaftlichen Sommerakademie ist die Stadtgemeinde Kapfenberg mit ihrem Referat Schule und Jugend und lädt sie jedes Jahr Bildungshungrige kostenlos dazu ein.
Graz, am 4. Juli 2006
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