Borkenkäferalarm: 6 Milliarden in der Steiermark
Aufruf an steirische Waldbesitzer: Restholz und befallene Bäume zu entfernen



Graz. – Sobald es Witterung und Schneelage zulassen, sollten alle mit Borkenkäfern befallenen Bäume samt Rinde sowie Resthölzer oder bruttaugliche Wipfelstücke aus dem Wald entfernt werden“, appelliert Landesforstdirektor Dr. Josef Kalhs an alle steirischen Waldbesitzer. „Die Mitarbeiter der Bezirksforstinspektionen in den Bezirkshauptmannschaften unterstützen die Waldbesitzer gerne bei der Bewältigung der Borkenkäferplage.“ Derzeit muss der steirische Wald schon mit rund sechs Milliarden Borkenkäfern fertig werden. Auch der kalte und schneereiche Winter hat die Population nicht geschwächt, ist sich Kalhs sicher. „Es gab lange eine Schneedecke von ein bis zwei Metern, die sehr stark isoliert und so den Käfern das Überleben ermöglicht hat.“
Durch die Witterungsextreme der letzten Jahre sind nicht nur die Fichtenwälder außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes (Gebiete unter 700 Meter Seehöhe) stark geschwächt und dadurch anfällig für den Schädlingsbefall, sondern auch die fichtenreichen Wälder in den Bergregionen. „Die Borkenkäfer haben sich durch die Klimaerwärmung von den Wäldern in der Ebene bereits auf 1.800 Meter Seehöhe hinaufgearbeitet. Problematisch ist dies insbesondere für die Erhaltung unserer Schutzwälder in der Steiermark, wo durch die Steilheit des Geländes und die schlechte Erreichbarkeit die Bekämpfung der Borkenkäfer oft nur eingeschränkt erfolgt“, betont Kalhs. „Da bleibt befallenes Holz manchmal liegen – es wird nur die Rinde heruntergenommen – weil die Kosten für den Abtransport zu hoch sind. In diesen Fällen bemüht sich das Land mit Förderungen einzuspringen.“
In der Steiermark gibt es rund 170.000 Hektar Schutzwald, der vielfach steile Flächen vor Bodenerosion, aber auch bestimmte Objekte wie Straßen, Bahntrassen oder Siedlungen vor Lawinen, Steinschlägen und Muren schützt. Weitere Informationen zur Borkenkäferplage finden sich auf der Homepage der Landesforstdirektion www.wald.steiermark.at.
Graz, am 27. April 2006
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