Kooperationen sollen Abwanderung stoppen
Landeskonferenz für steirische Gemeinden in Lannach

Graz/Lannach. – Im Mittelpunkt der heutigen Landeskonferenz des Steiermärkischen Gemeindebundes in Lannach stand die Diskussion über notwendige Maßnahmen, um die Beschäftigung im ländlichen Raum dauerhaft zu erhöhen und so die Abwanderung in Ballungsräume zu verhindern. Wirtschaftsminister Dr. Martin Bartenstein, Landeshauptmann Mag. Franz Voves, Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer sowie die Präsidenten des Steiermärkischen und des Österreichischen Gemeindebundes, Bürgermeister a.D. Hermann Kröll und Bürgermeister Helmut Mödlhammer, stellten sich der Frage, wie eine zukunftsgerichtete ländliche Entwicklung aussehen könnte. Bundesminister Bartenstein lobte die Gemeinden, die in den letzten Jahren in ihrer Beschäftigungspolitik Anstrengungen „zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen, Frauen und älteren Arbeitnehmern“ unternommen haben.
Landeshauptmann Voves appellierte an alle Verantwortungsträger in Bund, Land und Gemeinden zusammenzuarbeiten, um „die Abwanderung der Jugend vom ländlichen Raum in Ballungszentren zu stoppen.“ „Bis 2030 droht in einigen steirischen Region ein Bevölkerungsverlust von bis zu 30 Prozent. Wir müssen versuchen, lenkend einzugreifen. Die Steiermärkische Landesregierung hat sich daher zu einer offensiven Strategie entschlossen. Auf Basis verstärkter Gemeindekooperationen und bezirksübergreifender Regionen soll das Konzept „Steiermark der Regionen“ einen entscheidenden Beitrag dafür leisten, dass die Menschen vor Ort Arbeit und günstigen Wohnraum finden. Gemeinsam mit den betroffenen Akteuren – allen voran dem Gemeindebund und dem Städtebund – wollen wir auf funktionierende Beispiele aufbauen, um den ländlichen Raum als attraktiven Lebensraum zu bewahren.“ Landeshauptmann-Stv. Schützenhöfer unterstrich, dass die Erhaltung des ländlichen Raumes ein gemeinsames Anliegen sei und betonte die Notwendigkeit von regionalen Leitprojekten wie den Elfenberg in Mautern und den Tierpark Herberstein.
Der Vorschlag von Präsident Mödlhammer auch in anderen Bundesländern das niederösterreichische Modell der Wohnbauförderung zu übernehmen, stieß auf große Zustimmung. Dieses sieht vor, dass Regionen, in denen ein größerer Rückgang von Bevölkerungszahlen prognostiziert wird, bei der Wohnbauförderung bevorzugt zu behandeln. „Damit schafft man Anreize für junge Familien in der Gemeinde zu bleiben bzw. herzusiedeln.“
Präsident Kröll: „Niemand denkt daran, Gemeinden abzuschaffen. Aber wenn Anreize zu gemeinde- und regionenübergreifenden Kooperationen gegeben werden, ist das sicher positiv.“
Graz, am 31. März 2006
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