Den „typischen Fall“ gibt es nicht
Positive Bilanz nach einem Jahr Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung
Graz.- Seit genau einem Jahr und 13 Tagen ist er mit seiner Anwaltschaft als unabhängige Servicestelle zum Thema „Leben mit Behinderung“ für alle Steirerinnen und Steirer da. Heute Vormittag (14.3.2006) lud der Anwalt für Menschen mit Behinderung, Mag. Siegfried Suppan, zu seiner ersten Pressekonferenz ins Medienzentrum Steiermark.
Bei 743 Anliegen von 585 Menschen mit Behinderungen stand die Servicestelle schon beratend zur Seite. Auf die Frage, ob sich aus der Vielfalt der Themenstellungen bereits ein typischer Fall herauskristallisiert hat, betont Suppan nur: „Der typische Fall zeichnet sich schon dadurch aus, dass er auch wieder untypisch ist.“ Schwerpunkte bei den Anfragen gibt es natürlich: Fragen zum Steiermärkischen Behindertengesetz, Pflegegeld, Arbeit und Wohnen sind die Spitzenreiter. So konnte zum Beispiel für ein Kind mit Behinderung nach langem hin und her eine Zusatzbetreuung für den Kindergarten erreicht werden. Eine Mutter, die ihre 42jährige mehrfach behinderte Tochter seit ihrer Geburt zu Hause betreut, bekommt endlich Unterstützung bei der Betreuung ihrer Tochter durch Assistenzleistungen aus der Behindertenhilfe.
Aber nicht nur die Einzelfallbearbeitung gehört zu seinen Aufgaben. Mit 80 Vertreterinnen und Vertretern von Institutionen und Behörden wurden Informationsveranstaltungen für Menschen mit Behinderungen und Interessierte im letzten Jahr angeboten.
Für den Blick in die Zukunft ist Suppan vor allem wichtig, dass der Qualitätsstandard der Servicestelle gewährleistet bleibt. Mit dem Umzug in sein neues, barrierefreies Büro in der Hofgasse 12 Anfang des Monats wurde auf alle Fälle ein Schritt in diese Richtung gesetzt.
Die Anwaltschaft wurde aufgrund des Steiermärkischen Behindertengesetzes 2004 eingerichtet und außer in Kärnten gibt es in Österreich keine ähnliche Serviceeinrichtung.
Nähere Informationen auf der Homepage www.behindertenanwalt.steiermark.at.
Graz, am 14. März 2006
Für Rückfragen steht Ihnen als Verfasser bzw. Bearbeiter dieser Information Sabine Jammernegg unter Tel.: (0316) 877-2999 Fax: (0316) 877-3188 E-Mail: sabine.jammernegg@stmk.gv.at zur Verfügung.