Arsen Vergiftung führte zum Dino-Sterben
Überraschendes Forschungsergebnis aus dem Naturpark Steirische Eisenwurzen
Graz.- Die Vergiftung der Atmosphäre mit Arsen und anderen giftigen Schwermetallen und nicht – wie von den meisten Experten vermutet – durch einen Meteoriteneinschlag im Golf von Mexiko ließen vor rund 65 Millionen Jahren Dinosaurier aussterben. Wissenschafter der Russischen Akademie der Wissenschaften und des Wiener Naturhistorischen Museums kamen zu diesem Schluss nach millimetergenauen Untersuchungen an der Kreide-Tertiärgrenze von Gams bei Hieflau in der Obersteiermark.
Die Kreide-Tertiärgrenze, kurz K/T Grenze genannt, markiert eine der größten Krisen in der Erdgeschichte. Sie führte zum Aussterben der Dinosaurier, großer Meeresechsen und vieler anderer Tiergruppen. Die durch eine dicke Tonschicht markierte Grenze kommt an vielen Stellen in der Welt vor und so auch im Naturpark Steirische Eisenwurzen, der auch Mitglied im Netzwerk der europäischen und UNESCO Global Geoparks ist. Forscher aus Russland und Wien untersuchten nun diese Tonschicht und kamen dabei zu folgendem Schluss: In tiefer liegenden Schichten kommen Arsen sowie wenige tausendstel Millimeter große Körnchen von Schwermetallen vor. „Sie sind ein Indiz, dass dieser Abschnitt der Grenzschicht zu einem großen Teil aus vulkanischem Staub besteht“, so der russische Forscher Professor Andrei Grachev im Rahmen einer Pressekonferenz. Durch die parallele Zunahme von Arsen und anderer hochgiftiger Schwermetalle wie Blei und Zink, die über die Nahrungskette ins Erdreich kamen, nahm die Anzahl der Dinosaurier und anderer Tiergruppen rasch ab, bis überhaupt keine mehr vorhanden waren. Die giftigen Stoffe waren mit den Vulkanausbrüchen in die Atmosphäre gelangt und von dort ins Meer. Dies habe man in den verschiedenen Schichten anhand des unterschiedlichen Vorkommens der Schalen von Foraminiferen, einer Gruppe von Einzellern, feststellen können.
Der vom Land Steiermark geförderte Naturpark Eisenwurzen ist der größte Naturpark Österreichs. Mit 6300 Einwohnern und einer Fläche von 586 Quadratkilometern, wurde er im Jahre 1996 von 7 steirischen Gemeinden gegründet. Er ist geprägt durch außerordentlichen Waldreichtum, unberührte Naturlandschaften und romantische Flusstäler und jetzt auch um ein überraschendes Forschungsergebnis. Außerdem bietet der Naturpark mit www.geoline.at eine umfangreiche Informationsquelle und interessante touristische Angebote rund um erdgeschichtliche Themen.
Nähere Informationen: Naturpark Steirische Eisenwurzen, Reinhard Mitterbäck, Telefon: (03632)7714 und unter www.eisenwurzen.com und www.geoline.at.
Graz, am 24.Februar.2006
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