Hubschrauberabsturz auf Gasübernahmestation
Katastrophenschutzübung in Weitendorf
Graz.- Sirenen heulen, in Silber gekleidete Feuerwehrleute rollen Schläuche aus, eine Gasfackel und zwei Autos in Flammen symbolisieren die brennende Gasleitung nach dem Hubschrauberabsturz, dichter Rauch steigt auf. Diese Szenen spielten sich am Samstag, dem 8.10. bei der Katastrophenschutzübung in Weitendorf bei Wildon ab. Die von der Fachabteilung für Katastrophenschutz und Landesverteidigung geplante und koordinierte Übung unter Dr. Kurt Kalcher probte das Szenario eines Hubschrauberabsturzes auf die Gasübernahmestation. Insgesamt 150 Einsatzkräfte von der Freiwilligen Feuerwehr, OMV, Steirischen Gas-Wärme GmbH sowie von Polizei, Rettung und des LKH Mürzzuschlag - Mariazell waren am Einsatzort. Auch zahlreiche Schaulustige hatten sich eingefunden.
Um 14 Uhr gibt es Alarm: eine 40 Meter hohe Flamme schießt aus der Gasfackel. Keine zwei Minuten später erreicht die Feuerwehr von Weitendorf den Brand. Sie erkundet die Lage und stellt fest, dass ihre Einsatzkräfte für dieses Unglück nicht ausreichend sind. Der Einsatzleiter Herbert Reiter-Haas schlägt Abschnittsalarm. Damit werden acht weitere Feuerwehren im Umkreis alarmiert. Das Gebiet rund um die Gasübernahmestation wird gesichert und abgesperrt, gleichzeitig werden die Schläuche ausgerollt. Die Feuerwehrleute sind in silberne Schutzanzüge gekleidet, die von der OMV zu Verfügung gestellt wurden. Mit zwei Schläuchen wird das Gebiet rund um die Gasfackel gekühlt, denn löschen lässt sich das Feuer nicht. Kalcher erklärt: „Der Druck ist zu groß, man muss das Gas ausströmen lassen, bis das Rohr leer ist.“ Der durch das Leck verursachte Druckabfall lässt die Ventile in der Gasleitung automatisch schließen. Danach strömen im Ernstfall aber noch rd. 3,5 Mio. m3 Gas aus dem Rohr aus - das entspricht einer Brenndauer von zwei bei drei Stunden.
Die anderen Feuerwehren rücken an, ein Teil postiert sich an der Kainach um Wasser zur Unglücksstelle zu pumpen, ein weiteres Feuerwehrauto steht in der Mitte der Strecke um den Wasserdruck zu verstärken. Die restlichen Einsatzkräfte löschen die übrigen Brände, nach 20 Minuten ist die Übung beendet.
Dietmar Leederhaas, Bezirksfeuerwehrkommandant ist mit der Übung zufrieden: „Die Übung war erfolgreich, die Einsatzkräfte haben schnell und richtig gehandelt.“ Natürlich könne noch schneller koordiniert werden, aber das sei der Anlass dieser Übungen, das Ganze noch weiter zu beschleunigen und zu verbessern.
Auch Gernold Weißenböck, Vertreter der OMV, zeigte sich zufrieden: „Die Krisenübung ist auch für uns sehr wichtig.“ Bei Ernstfällen werde das Gas über andere Rohre geleitet, denn es besteht ein Netzwerk mit mehreren Transportwegen. Die Versorgung von Slowenien und Kroatien über die Süd Ost Leitung (SOL), als auch in heimischen Betrieben wie Sappi und Mayr Melnhof und der Bevölkerung sei gesichert.
Bei dieser Übung sind 16.000 Liter Wasser verbraucht worden. Geübt wurden Koordination, schnelles Handeln und eine bessere Zusammenarbeit von Einsatzkräften und Führungsstab. Wichtig sei auch, dass sich die handelnden Personen kennen lernen, fügt Kurt Kalcher noch hinzu.
Graz, am 10. Oktober 2005
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