725 Jahre Grazer Bürgerkorps
1000 Gäste in historischen Uniformen aus ganz Europa prägten das Grazer Stadtbild
Graz.- Bereits im Jahre 1280 gegründet, ist das Grazer Bürgerkorps mit seiner 725-jährigen Tradition der älteste Verein der Landeshauptstadt. Getreu seinem Motto „Für Treue, Mut und Bürgersinn“ hat das Grazer „Privilegierte Uniformierte Bürgerkorps“ in seiner Geschichte viele große Taten für Graz vollbracht. So kaufte es beispielsweise im Jahre 1809 den Glocken- und Uhrturm auf dem Grazer Schlossberg um 4500 Gulden frei und rettete beide dadurch vor der Zerstörung durch die Franzosen. Eine Freiwilligenkompanie des Bürgerkorps mit 260 Mann kämpfte im ersten Weltkrieg im Rahmen des berühmten Infanterieregiements Nr. 27 im Frontabschnitt Plöckenpass.
Bürgerkorps haben ihre Ursprünge in den städtischen Bürgerwehren des Mittelalters, wo sie ihre Gemeinden nach außen verteidigten und im Inneren für Ruhe und Ordnung sorgten. Mit der Einrichtung stehender Heere verloren sie diese offiziellen Aufgaben allmählich, behielten gewisse Wachfunktionen und Repräsentationsaufgaben allerdings bis 1918. Das Grazer Bürgerkorps widmet sich auch heute noch der Traditionspflege und vielen Repräsentationsaufgaben. „Wir verfügen über 45 uniformierte Mitglieder und circa 80 Helfer“, erklärt Korpsführer Johann Zwanzgleitner.
Die eineinhalbjährige Vorbereitungszeit zum 725-Jahr-Fest am vergangenen Wochenende in der Grazer Innenstadt wurde mit der Anwesenheit von mehr als 1000 Gästen in historischen Uniformen aus ganz Mitteleuropa belohnt. Landeshauptmann Waltraud Klasnic zeigte sich in ihrer Rede beeindruckt von der Farbenpracht der verschiedenen Uniformen und dem großen Interesse, das die Grazer Bürger ihrem traditionsreichsten Verein entgegenbringen.Diese lange Tradition wurde den interessierten Besuchern auch mit einer Ausstellung, einer Dia-Show und einer historischen Führung näher gebracht.
Graz, am 21. Juni 2005
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