Grünes Licht für Einsatzkoordinationszentrum
Steiermark Vorreiter im behördlichen Krisenmanagement

Graz.- „Sicherheit hat einen Namen: Eiko,“ sagte Katastrophenschutzreferentin LH Waltraud Klasnic bei der heutigen offiziellen Übergabe des neuen Einsatzkoordinationszentrums, kurz Eiko genannt. Klasnic gab auch den Startschuss für die neue Generation des Internetportals „Katastrophenschutz Steiermark Online“ und der computergestützten Personensuche „Infotel“, die künftig Einsätze wie z.B. nach der Flutopferkatastrophe wesentlich erleichtern soll.
„Mit den heute vorgestellten Meilensteinen hat das behördliche Krisenmanagement in der Steiermark ein Niveau erreicht, das europaweit seinesgleichen sucht,“ ist Dr. Kurt Kalcher, Leiter der Fachabteilung 7B – Katastrophenschutz und Landesverteidigung, überzeugt. Besonderer Dank, so Kalcher, gebühre Klasnic, die alle Ideen und Initiativen der Katastrophenschutzabteilung unterstützt habe.
Das neue Zentrum zur Koordination und Leitung von Einsätzen im Katastrophenfall und bei anderen großen Ereignissen bietet 25 modernst ausgestattete Arbeitsplätze, die direkt an das landesinterne wie auch an das öffentliche Telefonnetz angeschlossen sind. Sie ermöglichen den Mitarbeitern der Katastrophenschutzabteilung die bestmögliche Koordination mit anderen Einsatzorganisationen. Das Eiko steht den Steirerinnen und Steirern aber auch als Service- und Informationszentrum für Angehörige von Unglücksopfern zur Verfügung. Beim Tsunami-Einsatz hat es sich bestens bewährt: Über 2.700 Anrufe wurden im Eiko von Mitgliedern des Kriseninterventionsteams entgegengenommen.
Die insgesamt 13 Laptop-Einheiten sind neben dem landeseigenen Intranet und dem Internet natürlich auch mit dem Internetportal „Katastrophenschutz Steiermark Online“ verbunden. Der sogenannte KatServer, der beim Österreichischen Staatspreis 2004 gleich zweifach ausgezeichnet wurde, wendet sich mit mehreren vernetzten Plattformen an unterschiedliche Zielgruppen. Der öffentliche Bereich bietet Bürgern und Medien umfassende Inhalte über Gefahren und Katastrophenfälle sowie Schutzmaßnahmen und Empfehlungen bei möglichen Krisen-Szenarien. Allen am Katastrophenmanagement beteiligten Behörden und Einsatzkräften steht darüber hinaus eine geschützte Kommunikationsplattform zur Einsatzkoordination zur Verfügung. „Die neue Generation des KatServers ist ein intelligentes System: Es macht beispielsweise Vorschläge, wie in einem bestimmten Einsatzfall vorgegangen werden kann. Und durch die Mehrsprachigkeit fällt nun auch die Sprachbarriere weg,“ unterstrich Kalcher zwei der zahlreichen Neuerungen.
Stolz ist die Katastrophenschutz-Abteilung auch darauf, dass die Eiko-Laptops nun mit dem maßgeschneiderten Personensuche-Paket „Infotel“ ausgestattet sind. Es basiert auf dem Produkt der Flughafen-Auskunftsstelle Gast/Epic München, das u.a. auch bei der Katastrophe in Kaprun eingesetzt wurde. Die neue Software wurde von Experten der Landeswarnzentrale zusammen mit einer externen Firma entwickelt. „Das Know-how der Landeswarnzentrale, insbesondere die Erfahrungen der Einsätze Jahrhunderthochwasser im August 2002, Flutopferkatastrophe Anfang dieses Jahres und Schneechaos in der Obersteiermark sind in die neue Software eingeflossen,“ berichtete Ing. Gerald Pizzera, Leiter der Landeswarnzentrale. Bei Personensuche-Einsätzen wird jetzt jeder Anrufer computerunterstützt mit Name, Adresse, Telefonnummer erfasst. In einem zweiten Schritt werden die Daten der vermissten Person erfasst. Alle Datensätze sind in einer Datenbank gespeichert, auf die alle Eiko-Arbeitsplätze zugreifen können. Die neue Software wird erstmals bei der Airpower 05 eingesetzt.
Das gesamte Einsatzkoordinationszentrum, einschließlich der Einrichtungen der Landeswarnzentrale, ist mit einem eigenen Notstromaggregat versorgt und somit im Betrieb netzunabhängig. Die technische Ausrüstung des Eiko wird u.a. von einer Videokonferenzanlage, drei TV-Einheiten, Lautsprechern, Raumkameras und Projektionsflächen für Videobeamer vervollständigt. Die gesamten Errichtungskosten, inklusive des Notstromaggregats und der Kommunikationsinfrastruktur, belaufen sich auf 509.000 Euro.
Graz, am 15. Juni 2005
Für Rückfragen steht Ihnen als Verfasserin bzw. Bearbeiterin dieser Information Mag. Inge Farcher unter Tel.: (0316) 877-4241 Fax: (0316) 877-3188 E-Mail: ingeborg.farcher@stmk.gv.at zur Verfügung