Vogelgrippe: Angst vor Katzen unbegründet
Vogelgrippe-Info unter 0676-8666-1931 und 0316-877-4300
Graz. – In Deutschland wurde bei einer auf der Insel Rügen tot aufgefundenen Katze der Verdacht auf das Vorliegen einer Infektion mit dem Influenza A H5/N1 Virus festgestellt. Endgültige Laborergebnisse liegen derzeit noch nicht vor. Die Landesveterinärdirektion warnt aber vor einer unbegründeten Panik. „Es besteht derzeit kein Anlass, dass sich steirische Katzenbesitzer vor einer Erkrankung ihrer Katze und einer davon ausgehenden Gefahr für die menschliche Gesundheit fürchten müssen,“ beruhigt Landesveterinärdirektor Dr. Peter Wagner und begründet seine Einschätzung folgendermaßen:
1. Auch in den Gebieten Südostasien, in denen seit ca. zwei Jahren tausende Ausbrüche von Vogelgrippe mit Millionen an infiziertem Geflügel zu verzeichnen sind, liegen keinerlei Hinweise vor, dass Katzen bei der Verbreitung der Infektion eine Rolle gespielt haben oder dass Menschen über Katzen infiziert wurden.
2. Bislang wurde in der Steiermark das Influenza A H5/N1 Virus nur bei einigen in der Mur verendet aufgefundenen Wasservögeln, bei einer Ente im Tierpark Herberstein und bei Geflügel, das in einem Tierheim Kontakt zu einem erkrankten Schwan hatte, nachgewiesen. Die einzigen Katzen, die indirekt Kontakt zu infizierten Vögeln hatten, sind jene, die in diesem Tierheim untergebracht sind. Um zu untersuchen, ob bei diesen Katzen auch das Virus nachweisbar ist, wurden bei 40 Tieren Rachentupferproben entnommen und zur Laboruntersuchung eingesandt. Solange keine negativen Ergebnisse dieser Proben vorliegen, darf keine Katze aus dem Tierheim verbracht werden.
3. Vögel, die von frei laufenden Katzen gefangen werden, zählen schon aufgrund der Größenverhältnisse vorrangig zur Kategorie der Singvögel. Diese Gruppe von Vögeln spielt jedoch nach derzeitigem Kenntnisstand in Hinblick auf die Empfänglichkeit gegenüber dem Influenza A H5/N1 Virus kaum eine Rolle.
In der Vergangenheit durchgeführte experimentelle Studien in den Niederlanden zeigten zwar die Möglichkeit einer Infektion von Katzen mit extrem hohen Virusdosen auf, so Wagner, aber auch aus Asien sind wenige Fälle bekannt, in denen das Virus bei Wildkatzen, denen in Zoologischen Gärten infiziertes Geflügel gefüttert wurde, nachgewiesen wurde. Wagner: „Besorgte Katzenbesitzer sollten jedoch insbesondere bei einer regionalen Häufung von Vogelgrippefällen dafür sorgen, dass ihre Tiere in diesen Gebieten nicht frei herumlaufen.“ In der Steiermark ist aber aus Sicht der Fachabteilung 8 C – Veterinärwesen aufgrund der derzeitigen Situation keine generelle Notwendigkeit gegeben, Katzen nur mehr im Haus zu halten.
Für veterinärmedizinische Fragen stehen Fachleute für Fragen zur Vogelgrippe unter der Handynummer 0676-8666-1931 zur Verfügung, humanmedizinische Fragen zur Vogelgrippe werden unter der Nummer 0316-877-4300 beantwortet. Umfassende Informationen zum Thema Vogelgrippe bietet weiters die Vogelgrippe-Homepage des Landes Steiermark unter www.vogelgrippe.steiermark.at.
Graz, am 01. März 2006
Für Rückfragen steht Ihnen als Verfasserin bzw. Bearbeiterin dieser Information Mag. Inge Farcher unter Tel.: (0316) 877-4241 Fax: (0316) 877-3188 E-Mail: ingeborg.farcher@stmk.gv.at zur Verfügung.