Landeskulturpreise für Literatur und bildende Kunst
Festakt für Wolfgang Bauer und Wolfgang Herzig im Palais Attems

Graz.- Im Rahmen eines Festakts im Palais Attems übergab Landeshauptmann Waltraud Klasnic dem Literaten und Dramatiker Wolfgang Bauer heute in Würdigung seines Lebenswerkes den Peter-Rosegger-Preis 2004. Der Würdigungspreis des Landes Steiermark für bildende Kunst 2002 ging an Univ.-Prof. Mag. Wolfgang Herzig.
Wolfgang Bauer, geboren am 18. März 1941 in Graz, wurde mit der Uraufführung von „Magic afternoon“ durch den Regisseur Horst Zankl in Hannover im Herbst 1968 im ganzen deutschen Sprachraum als Dramatiker bekannt. Über sechzig Bühnen zeigten dieses Seelenzustandsbild einer von den verblassten Geistern der Bürgerlichkeit verlassenen jungen Generation. Seine „Mikrodramen“ werden als schulemachende Beispiele einer fundamentalen, puren Dramatik geschätzt. Mit seiner Hereinnahme trivialer Elemente der Pop- und Weltfilmkultur beteiligte Bauer sich an der Revolte seiner Generation. Seit 1985 vergibt das Land Steiermark den mit 22.000 Euro dotierten Peter-Rosegger-Preis, der sich als Würdigung hervorragender Leistungen im Bereich der Gegenwartsliteratur versteht. Peter-Rosegger-Preisträger sind u.a. Hilde Spiel, Ilse Aichinger, Gerhard Roth und Werner Kofler.
Univ.-Prof. Mag. Wolfgang Herzig wurde am 24. Oktober 1941 in Judenburg geboren. Er besuchte die Kunstgewerbeschule in Graz und studierte anschließend an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. 1968 war er Mitbegründer der Gruppe „Wirklichkeiten“. Seine Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen wie zum Beispiel der Österreichischen Galerie des 19. und 20. Jahrhunderts, der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, der Modernen Galerie und der graphischen Sammlung Rupertinum in Salzburg und dem Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum - Neue Galerie in Graz. Wolfgang Herzig, der sich selbst als „Pinsel-Akribist“ bezeichnet, vertritt laut Eigendefinition eine expressive Variante einer konstruktiven Figuration. Seine Bildthemen sind Allegorien der verschiedenen Lebenssituationen und stellen keine affirmative Weltsicht dar, wie sie unsere hedonistische Konsumwelt vorzeigt. Im Gegenteil zeigt Wolfgang Herzig die Absurditäten des Lebens auf, in dem das Tragische und Komische oft nicht voneinander zu unterscheiden sind.
So gesehen reiht er sich in die Denktradition von Malern ein, die von Breugel über Hogarth und Lautrec bis ins 20. Jahrhundert hinein ihre Gültigkeit nicht verloren hat.
Wolfgang Herzig ist Mitglied der Wiener Secession. Er erhielt 1981 den Preis der Stadt Wien für Malerei und lehrt an der Universität für angewandte Kunst in Wien .
Graz, am 24. November 2004
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