Neues Angebot für Drogenkranke
Einweihungsfeier der Therapiestation "Walkabout" in Kainbach bei Graz
Kainbach/Graz.- Die steiermarkweit erste Therapiestation für Drogenkranke wurde heute Vormittag auf dem Gelände des Pflegezentrums der Barmherzigen Brüder in Kainbach bei Graz eingeweiht. Bischof Dr. Egon Kapellari segnete die Therapiestation im Beisein von Landeshauptmann Waltraud Klasnic, Gesundheitslandesrat Mag. Wolfgang Erlitz und Bürgermeister Mag. Manfred Schöninger. Die Kosten der „Walkabout“ genannten Einrichtung in der Höhe von 4,14 Millionen Euro wurden vom Land Steiermark getragen, das auch die jährlichen Betriebskosten von 1,8 Millionen Euro übernehmen wird. Die 28 Betten stehen ab sofort für die Kurzzeit-Entgiftungsbehandlung zu Verfügung.
Der Leiter der Therapiestation für Drogenkranke, Primarius Dr. Werner Friedl, sieht die neue Therapiestation als wichtiges Angebot für Drogenkranke im Alter zwischen 14 und 25 Jahren, die erst kurz abhängig sind, aber bereits Therapie- und Rückfallerfahrungen haben. Pro Jahr rechnet er mit 150 Entzugs- und 120 Entwöhnungspatienten, die von 35 Spezialisten betreut werden. Mit einem dreimoduligen Kurzzeitkonzept will Friedl seinen jungen Patienten zu einem Leben ohne Drogen verhelfen: Dem dreiwöchigen Entzug folgt eine dreimonatige Entwöhnungsphase ergänzt von einer verbindlichen ein- bis zweijährigen Nachbetreuung.
Der Begriff „Walkabout“ stammt aus dem Englischen und beschreibt eine Tradition der Ureinwohner Australiens, der Aborigines. Sie bezeichnen damit ausgedehnte Wanderungen in den Wüstengebieten im australischen Landesinneren, bei denen sie völlig auf sich gestellt sind. Die Reise ins Innere des Landes steht symbolhaft für die Reise ins Innere der Seele, bei der sie zu sich selbst finden.
Graz, am 1. Oktober 2004