Auf zur "Borkenkäfer-Pirsch"!
420.000 Festmeter Schadholz und 14 Millionen Euro Verlust durch Borkenkäfer

Graz.- „Waldbesitzer sollten jetzt im Hochsommer unbedingt Revierkontrollgänge durchführen. Frischen Borkenkäferbefall erkennt man an ausgeworfenem Bohrmehl und Harzfluss,“ appelliert Landesforstdirektor Dr. Josef Kalhs an die Wachsamkeit der steirischen Waldbesitzer. „Allein im Vorjahr fiel durch die Borkenkäferplage die Rekordmenge von 420.000 Festmeter Schadholz an. Für die Forstwirte bedeutete das wirtschaftliche Einbußen in der Höhe von 14 Millionen Euro. Regelmäßige Kontrolle und rasches Entfernen der befallenen Bäume zahlen sich also aus.“
Für Kalhs und sein Team der Fachabteilung 10C Forstwesen sowie den rund 65 Mitarbeitern der Forstreferate in den Bezirkshauptmannschaften ist auch im Sommer Hochsaison. „Kontrollgänge müssen mehrmals im Jahr erfolgen. Als Faustregel gilt: die erste Kontrolle im Mai, die zweite im Hochsommer und die dritte im Spätherbst.“ Die Mitarbeiter der Landesforstdirektion und der Forstreferate beraten die Waldbesitzer über die verschiedenen Maßnahmen gegen den Borkenkäferbefall und führen auch im gesamten steirischen Waldgebiet Kontrollen durch. Insbesondere in Waldgebieten, deren Besitzer nicht in der Nähe leben, haben diese Maßnahmen schon viele Schäden vermieden. Kalhs: „Obwohl die Steiermark mit einer Waldfläche von 61,1 Prozent das waldreichste Bundesland ist, konnten wir dank unseres intensiven Monitorings den Borkenkäferschaden im Vergleich zu den anderen Bundesländern relativ gering halten.“
Borkenkäfer sind zwei bis acht Millimeter große Insekten, die sich durch die Rinde von Bäumen bohren. Ihre Larven und später die Käfer zerstören dort die für den Baum lebensnotwendigen Leitungsbahnen im Bastgewebe, die das Wasser und Nährstoffe in die Baumkrone transportieren. Kalhs: „Hauptursachen für die Massenvermehrung der Borkenkäfer sind die klimatischen Veränderungen – Hitzeperioden schwächen den Baum und fördern die rasche Entwicklung der Borkenkäfer – und der intensive Anbau der Fichte außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes, dem Bergwald über 800 Höhenmeter.“
Detaillierte Informationen zur Borkenkäferbekämpfung finden sich im Steiermark Server unter http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/9849/DE/
Graz, am 06.August 2004
Für Rückfragen steht Ihnen als Verfasserin bzw. Bearbeiterin dieser Information Mag. Inge Farcher unter Tel.: (0316) 877-4241 Fax: (0316) 877-3188 E-Mail: ingeborg.farcher@stmk.gv.at zur Verfügung.