Zukunftschancen erhöhen Geburtenrate
"KINDerLEBEN": Symposium über familienpolitische Trends in Europa
Wie kann die Politik die Geburtenrate positiv beeinflussen? Wie wirken sich die verschiedenen sozial- und familienpolitischen Maßnahmen aus? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Symposiums „Aktuelle Geburtenentwicklung – Trends und Grenzen der Familienpolitik in Europa“, das heute auf Einladung von „Kinderleben“-Initiatorin Landeshauptmann Waltraud Klasnic in der Grazer Burg stattfand.
„Frauen, insbesondere gut ausgebildete Frauen, vor die Wahl zu stellen, sich entweder für Kinder oder für Karriere zu entscheiden, ist gesamtgesellschaftlich sehr kurzsichtig,“ sind sich Dr. Edit Schlaffer von der Ludwig-Boltzmann-Forschungsstelle für Politik und zwischenmenschliche Beziehungen, Wien, und Dr. Walter Bien vom Deutschen Jugendinstitut in München einig. Es gelte entsprechende Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen: angefangen von ausreichenden, leistbaren Kinderbetreuungseinrichtungen bis hin zu flexiblen und langfristig gesicherten Arbeitsplätzen für die Eltern. Blien ist überzeugt, dass finanzielle Anreize wie Familiengeld oder Einkommenssteuerbegünstigungen, nicht mehr Kindersegen bringen, denn Schwangerwerden sei im
Großen und Ganzen das Ergebnis eines irrationalen Prozesses. „Wenn es der Politik aber gelingt, Zukunftsängste auszuräumen, indem sie für günstigen Wohnraum sorgt und für intakte Chancen am Arbeitsmarkt, so wirkt sich das höchst positiv auf die Geburtenrate aus.“
Dr. Norbert Wagner von der Konrad-Adenauer-Stifung in Paris unterzog die familienpolitischen Maßnahmen Frankreichs einer kritischen Würdigung. Frankreich, das mit einer Geburtenrate von 1,9 (in Österreich beträgt sie 1,29) in der europäischen Geburtenrangliste auf Platz drei gut platziert ist, hat mit 1. Jänner ein neun Milliarden Euro schweres Kinderbetreuungs-Förderprogramm gestartet. Ziel des Förderprogramms ist es, durch einkommensabhängige Förderungen die Wahlfreiheit der Frauen zu ermöglichen.
Organisiert wurde das Symposium von NAbg. Ridi M. Steibl, der Leiterin des Referates FA6A Frau-Familie-Gesellschaft, anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des „Internationalen Jahres der Familie“. Nähere Informationen zum Symposium gibt es unter der Grazer Telefonnummer 877-4023.
Graz, am 27. Februar 2004
Für Rückfragen steht Ihnen als Verfasser bzw. Bearbeiter dieser Information Mag. Inge Farcher unter Tel.: (0316) 877-4241 Fax: (0316) 877-3188 E-Mail: ingeborg.farcher@stmk.gv.at zur Verfügung