Orte der Begegnung in Orte der Kunst verwandeln
Buchpräsentation "Franz Weiß - Arbeiten im öffentlichen Raum"
Graz.- Der faszinierende Kunstband „Franz Weiß – Arbeiten im öffentlichen Raum“ wurde vergangenen Samstag im Weißen Saal der Grazer Burg der Öffentlichkeit präsentiert. Er illustriert die mehr als 50-jährige Schaffensperiode eines außergewöhnlichen Künstlers: des steirischen Malers, Grafikers und Bildhauers Franz Weiß. Die steirische Kulturreferentin Landeshauptmann Waltraud Klasnic: „Wem, wenn nicht Franz Weiß, ist es gelungen, Orte der Begegnung in Orte der Kunst zu verwandeln. Das zeigt sich vor allem bei seinen Arbeiten im öffentlichen Raum: in seinen Ausstattungen von Kirchen und Kapellen sowie bei seinen Mahnmalen des Krieges.“ Die öffentlichen Werke des steirischen Künstlers sind an 190 verschiedenen Orten zu sehen, 155 davon befinden sich in der Steiermark.
Das Oeuvre des 1921 in Södingberg bei Voitsberg geborenen Künstlers ist ein Gesamtkunstwerk, das ästhetischen Eindruck mit religiöser Botschaft verbindet. Die unendliche Vielfalt der symbolischen Bezüge deckt sich mit der Fülle der verwendeten Techniken, seien es nun monumentale Wandmalereien, Mosaike, Email- oder Kupferarbeiten, Holzschnitzereien oder Farbglasfenster. Seine Werke bestechen durch einen wahren Kosmos an Farbigkeit, durch den Franz Weiß sein eigentliches Anliegen ausdrückt: Orte der Gemeinsamkeit zu schaffen, die den Glauben stärken und Frieden bringen sollen. Friedensreich Hundertwasser sagt über Weiß: „Er hat sein Leben der Schönheit und Tradition gewidmet und bleibende Werte geschaffen. Dies ist heute quasi ein revolutionäres Unterfangen.“
Namhafte Autoren beleuchten im neuen Kunstband die besondere Stellung, die das sakrale, aber auch das profane öffentliche Werk von Franz Weiß einnimmt, das weit über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus anerkannt ist. Das Buch enthält Analysen der Weiß´schen Ikonographie sowie seines symbolhaften Einsatzes der Farben und stellt Beziehungsgeflechte zwischen Architektur und Malerei her. Damit wird nun – nach den Hinterglasbildern, den Aquarellen und den Holzschnitten – ein weiterer Bereich des Werkes von Franz Weiß gewürdigt und dokumentiert.
Der Kunstband „Franz Weiß – Arbeiten im öffentlichen Raum“ ist in der Akademischen Druck- und Verlagsanstalt Graz erschienen und kostet 55 Euro.
Graz, am 26. Jänner 2004