Große Humanitas-Medaille für Gründung des Vereins "Leukämiehilfe Steiermark"
LH Klasnic zeichnete verdiente Landsleute am "Tag des Ehrenamtes" aus


Graz. – Für seine Leistungen und Verdienste, die zur Gründung des Vereins „Leukämiehilfe Steiermark“ geführt hatten, zeichnete Landeshauptmann Waltraud Klasnic gestern, Mittwochabend, am Namenstag der Heiligen Elisabeth, im Weißen Saal der Grazer Burg den pensionierten Hauptschuldirektor Rupert Tunner aus Kainbach bei Graz stellvertretend für den gesamten Verein mit der Großen Humanitas-Medaille aus.
An diesem Tag, dem Namenstag der Heiligen Elisabeth von Thüringen, der Schutzpatronin aller karitativ Tätigen, überreichte Landeshauptmann Waltraud Klasnic heuer wiederum die Humanitas-Medaillen an sozial besonders engagierte Frauen und Männer. Am „Tag des Ehrenamtes“ gelte es, „Danke zu sagen für die eingesetzte Zeit, Danke für den Einsatz, Danke für die besondere Liebe gegenüber den Mitmenschen. Insgesamt sind in der Steiermark 200.000 Landsleute in mehr als 15.000 Vereinigungen aktiv“. Mehr als 250 Vorschläge hatte die Jury unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer zu bewerten.
Im Jahr 1995 erhielt Hauptschuldirektor Rupert Tunner aus Kainbach bei Graz von seinen Ärzten eine schlimme Nachricht. Er leidet an chronisch lymphatischer Leukämie. Bereits während seiner Therapie habe Peter Tunner Zeit gefunden, „über die eigene Krankheit hinausgesehen und erkannt, was Leukämiekranke über die medizinische Therapie hinaus benötigten“, hob LH Klasnic in ihrer Würdigung hervor. Zu Weihnachten 1996 ging er daran, den Verein „Leukämiehilfe Steiermark“ zu gründen. Dort werden alle Betroffenen betreut, „die durch ihre Krankheit ihre seelische und körperliche Stabilität verloren haben“.
Am Festakt im Weißen Saal nahmen unter anderem Landtagspräsidentin Dr. Anna Rieder und Landesrat Hermann Schützenhöfer teil.
Träger der Humanitas Medaillen aus den Bezirken und Sonderpreisträger:
Jugend Humanitas Medaille: Vom Afro-Asiatischen Institut wurde die Jugendgruppe Bordercrossing ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt der Arbeit von Pauline Riesel-Soumare und der anderen Mitarbeiter steht das Thema „Jugend-Gewalt-Rassismus“.
Bruck an der Mur: Tina Hoffmann, Kapfenberg: Seit 15 Jahren arrangiert sich Frau Hoffmann im karitativen Bereich der Pfarre St. Oswald. Sie ließ 300 Wohnungen einrichten, betreut Haftentlassene sowie alleinstehende Frauen vor einer Geburt, bei Scheidungen oder Behördenwegen.
Deutschlandsberg: Hilde Pegander leitet eine Gruppe von 80 ehrenamtlichen Mitarbeitern im Bezirk Deutschlandsberg. Diese organisieren Besuchsdienste in Altenheimen und Krankenhäusern, Seniorenreisen und vieles mehr.
Feldbach: Johann Prassl aus Untergiem ist ein leidenschaftlicher Heimatforscher und Museumssammler. Er bringt den Menschen die Volkskultur vergangener Tage näher.
Fürstenfeld: Gertrude Goger aus Burgau gilt als eine vom Schicksal sehr geprüfte Frau, die allen ein Vorbild ist. Sie ist in der „Familienbühne“ aktiv. Alljährlich finden Theateraufführungen für karitative Zwecke statt.
Graz-Stadt Dr. Eva Schnizer ist in der Grazer Pfarre St. Andrä überaus aktiv. Die Menschen kommen mit großen Sorgen, sind oft in großen finanziellen Nöten und brauchen dringend eine Überlebenshilfe. Vor allem die psychischen Sorgen und gesundheitlichen Probleme werden von der siebenfachen Mutter und engagierten Ärztin sehr ernst genommen. Durch die Betreuung ihres sehbehinderten Ehemannes verfügt Dr. Schnizer über reichhaltige Erfahrung.
Graz-Umgebung: Hermann Krammer und sein „Team RAFIKI“ haben in den Ferien in Tansania kostenlose Computer-Seminare ausgerichtet.
Hartberg: Christine Klapf leitet mit viel Engagement die Vinzigemeinschaft in Hartberg. Dort betreibt sie unter anderem den „Vinzi-Verkaufsladen“.
Judenburg: Michaela Eisbacher aus Fohnsdorf ist Sonderschullehrerin und Mutter von drei Kindern. Ihr Sohn Hans ist schwerstbehindert. Seit September 1995 ist Michaela Eisbacher bei der Lebenshilfe beschäftigt, ist seit 1993 Obfrau des Vereins und seit 1995 Vizepräsidentin des Präsidiums der Lebenshilfe Steiermark.
Knittelfeld: Hubert Ritzinger hat in Knittelfeld die „Pflegebehelfsentlehnung“ aufgebaut. Inzwischen stehen 19 Betten für den sozialen Verleih bereit.
Leibnitz: Gertraud Härtl aus Kaindorf an der Sulm leitet eine „Bewegungsbaustelle“ und hat aus ihrem Garten einen Spielplatz gemacht. Mit einer Art „Opa/Oma-Agentur“ führt sie einsame Senioren mit jungen Familien ohne Großeltern zusammen.
Leoben: Johann Muhr steht seit vielen Jahren als Notarztfahrer in den Abend- und Nachtstunden im Einsatz. Außerdem betreut er seit Jahren ein befreundetes Ehepaar, das auf fremde Hilfe angewiesen ist.
Liezen: Fritz Zefferer aus Mitterberg setzt sich als Obmann des Vereins „DEFTA“ (Der Einsatz für tragische Anlässe) für unschuldig in Not geratende Menschen ein.
Murau: Peter Feichtner aus Katsch an der Mur hat für die Errichtung eines Kinderspielplatzes mehr als 350 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Ebenso ist er beim Rüsthausbau und für die Dorfgemeinschaft aktiv.
Mürzzuschlag: Franz Lechner gilt als „gute Seele von Langenwang“. Neben seinem Hauptberuf als Milchkontrollor unterstützt er die Bauern in verschiedensten Angelegenheiten.
Radkersburg: Vizeleutnant Siegi Haberl setzt sich seit vielen Jahren für blinde Sportler ein. Sein Leitspruch lautet: Es gibt immer wieder Momente im Leben, wo man sagt: „Lieber Gott, ich danke dir, dass ich gesund bin, und dass es mir gut geht.
Voitsberg: Otto Geramb und Kurt Gössler kümmern sich seit Jahren um ihren ehemaligen Bergrettungskameraden Johann Hiebler, der nach einem Radunfall seit sechs Jahren im Koma liegt. Die „Stehtherapie“ zeigt bei Johann Hiebler gute Erfolge.
Weiz: Franz Sailer sen. aus Markt Hartmannsdorf hat die meisten Bildstöcke und Kapellen vor dem Verfall gerettet.
Graz, am 20. November 2003
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