Von der Faszination der Allergene
Sub-Auspiciis-Promotion der Grazer Chemikerin Dr. Petra Verdino
Die Grazer Chemikerin Dr. Petra Verdino promovierte heute Vormittag im Grazer Meerscheinschlössl unter den Auspizien des Bundespräsidenten. Landeshauptmann Waltraud Klasnic hielt in Vertretung von Bundespräsident Dr. Thomas Klestil die Festrede: „Österreich und die Steiermark brauchen zur Bewältigung der Zukunft junge Menschen mit Einsatzfreude, Leistung und Exzellenz. Diese Elemente sind bei einer Sub-Auspiciis-Promotion im höchsten Maße vereint.“
Petra Verdino wurde am 7. Oktober 1974 in Graz geboren. Das Interesse für Naturwissenschaften wurde ihr sozusagen in die Wiege gelegt: ihr Vater, Dr. Heiner Verdino, ist selbst Chemiker, ihr Onkel Pharmazeut. Ihr Chemiestudium hat sie im Jänner 1999 und das Doktoratsstudium im September 2002 mit Auszeichnung abgeschlossen. Im August wird sie einen zweijährigen Forschungsaufenthalt in San Diego, Kalifornien, antreten. Dort will sie sich ihrem Spezialbereich, der Erforschung der Allergene, das sind Substanzen, die Allergien auslösen, widmen. „25 Prozent der Bevölkerung leiden an Allergien. Ich möchte mit meiner Forschungsarbeit dazu beitragen, dass der grundlegende Mechanismus der Allergene verstanden wird. Erst dann können Allergien richtig behandelt werden.“
Die erste „Promotio sub auspiciis imperatoris“ fand 1625 in Anwesenheit von Kaiser Ferdinand II. an der Grazer Universität statt. Ursprünglich wurde als Auszeichnung eine Goldkette überreicht, erst später ein Ring. Diese besondere Ehrung hervorragender Studienleistungen wurde anfangs nur Theologen und Philosophen gewährt. Im 19. Jahrhundert wurde diese Form der Promotion auch auf andere Studien ausgeweitet und war bis zum Ende der Monarchie nur für eine begrenzte Anzahl von Kandidaten möglich. 1952 wurde diese Form der Promotion, die es übrigens nur in Österreich gibt, mit einem eigenen Gesetz wieder eingeführt.
Ansuchen um eine Promotion „sub auspiciis praesidentis“ können nur Kandidaten, die die oberen Klassen einer mittleren Lehranstalt mit sehr gutem Erfolg absolviert, die Reifeprüfung mit Auszeichnung bestanden sowie in allen Gegenständen das Hochschulstudium als auch die notwendigen Rigorosen mit Auszeichnung abgelegt haben. Sofern eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen ist, muss auch diese von den Begutachtern als ausgezeichnet bewertet werden.
Graz, am 15. Juli 2003
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