Vorkehrungen gegen mögliche SARS-Fälle
Diagnose auf atypische Lungenentzündung nur mit Lungenröntgen möglich
Sofort nach Bekanntwerden der ersten SARS-Krankheitsfälle - Schweres Akutes Atemwegs-Syndrom – in Europa hat die Landessanitätsdirektion noch am Wochenende die entsprechenden Vorkehrungen nach dem Steirischen Seuchenplan eingeleitet: Kontaktaufnahme mit der ersten Medizinischen Abteilung am LKH Graz-West und der ersten Medizinischen Abteilung an der Universitätsklinik, Freihaltung von Behandlungsbetten in Isolierzimmern in beiden Zentren, Bekanntgabe der Hygienemaßnahmen zum Personalschutz sowie die laufende Beobachtung der epidemiologischen Nachrichten (WHO, CDC, Robert-Koch-Institut, BMSG, u.a.). Gesundheitslandesrat Günter Dörflinger versichert: „Wir werden auch weiterhin äußerste Sorgfalt walten lassen.“
SARS ist eine besonders gefährliche Form der Lungenentzündung, gegen die es vorerst so gut wie keine Behandlungsmöglichkeit gibt. Dr. Alfred Gränz von der Landessanitätsdirektion: „Bis jetzt sind ca. 200 Erkrankungen und neun Todesfälle bekannt. Charakteristisch ist die Ansteckung durch sehr engen Kontakt mit bereits Erkrankten. 90 Prozent der Erkrankten sind Mitarbeiter in Gesundheitsinstitutionen und Familienmitglieder. Der Erreger ist derzeit nicht bekannt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein österreichischer Tourist damit in Berühung kommt ist, Gott sei Dank, noch verschwindend gering. Eine genaue Diagnose ist nur nach einem Lungenröntgen möglich.“
Die WHO hat eine Warnung bezüglich dieser atypischen Lungenentzündung unbekannter Ursache an die Mitgliedstaaten gerichtet. SARS wurde das erste Mal in Asien (China - Provinz Guangdong, Hong Kong, Vietnam, Singapur, Philippinen) Ende Februar 2003 diagnostiziert; die Hauptsymptome sind Fieber über 38° C, Husten, Atemschwierigkeiten gefolgt von einer schweren behandlungsbedürftigen Lungenentzündung. Derzeit medial aktuell ist der Fall einer Slowenin, die vor zehn Tagen aus Vietnam zurückgekommen ist und Zeichen von SARS gezeigt hat. Ihr Zustand wird genauestens beobachtet und ist derzeit als klinisch gut zu bezeichnen. Eine Reisewarnung nach Slowenien scheint deswegen nicht angezeigt. Rückkehrenden aus asiatischen Ländern wird bei Auftreten der genannten Symptomatik dringend empfohlen, sich in ärztliche Behandlung, vorzugsweise zu Spezialisten für Infektionskrankheiten im Landeskrankenhaus Graz-West und der Grazer Universitätsklinik, zu begeben.
Graz, am 17. März 2003