Steiermark soll Foschungsland Nr. 1 werden
Übergabe der "Forschungspreise des Landes Steiermark 2002"

Graz.- In einem Festakt hat heute, Donnerstag, Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl die „Forschungspreise des Landes Steiermark 2002“ im Weißen Saal der Grazer Burg überreicht. Die Prämierung herausragender Leistungen aus der Biotechnologie, der Medizin und der Archäologie sind für LH-Vize Schöggl wesentliche Beiträge auf dem Weg zu einem großen Ziel, das er heute formulierte: „Die Steiermark soll das Forschungsland Nr. 1 in Österreich werden.“ Rund 40 wissenschaftliche Arbeiten hatte eine Jury unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Waltraud Klasnic zu bewerten und die folgenden drei Forschungsergebnisse zur Prämierung vorgeschlagen:
Den Hauptpreis des Jahres 2002 erhält Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Bernd Nidetzky vom Institut für Biotechnologie der Technischen Universität Graz für seine Arbeit “Development of an Ultrahigh-Temperature Process for the Enzymatic Hydrolysis of Lactose I-IV”. Ausgangspunkt der Forschungen von Prof. Nidetzky ist die Lactose-Unverträglichkeit, die in einigen Ländern weit verbreitet ist. Milchzucker oder Lactose ist der größte Kohlehydratbestandteil der Milchprodukte. Prof. Nidetzky erforschte in seiner prämierten Arbeit den gezielten Einsatz von Enzymen, die die Herstellung allgemein verträglicher Milchprodukte ermöglichen.
Den Förderungspreis 2002 hat die Steiermärkische Landesregierung Univ.-Prof. Dr. Michael Trauner von der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie an der Medizinischen Universitätsklinik in Graz zuerkannt. In seiner Arbeit mit dem Titel „Hepatobiliary transporter expression in percutaneous liver biopsies of patientes with cholestasis“ untersucht Prof. Trauner verschiedene Störungen, die beim Transport der Galle von der Leber in die Gallenblase auftreten können. Diese Fehlfunktionen können zu Lebererkrankungen, Arteriosklerose, Karzinomen und weiteren Erkrankungen führen. Prof. Trauners Ergebnisse eröffneten Chancen für neue Therapien von Patienten.
Den Erzherzog-Johann-Forschungspreis 2002 erhält Univ.-Doz. Dr. Ulla Steinklauber vom Bundesdenkmalamt für die Publikation „Das spätantike Gräberfeld vom Frauenberg bei Leibnitz“. Unter ihrer Leitung wurde in Leibnitz ein spätantikes Feld mit 472 Gräbern freigelegt. Dieser Fund gehört zu den größten und bedeutendsten Funden des gesamten Südostalpenraumes.
Zur Verleihung der Forschungspreise hatten Landeshauptmann Waltraud Klasnic und LH-Vize Dipl.-Ing. Leopold Schöggl gemeinsam eingeladen. Am heutigen Festakt konnte LH Klasnic wegen der Koalitionsverhandlungen in Wien nicht teilnehmen.
Die Forschungspreise sind mit jeweils 10.900 € (150.000 Schilling) dotiert. Forschungspreise werden in der Steiermark seit 1957 vergeben. Die Ehrung in drei Kategorien besteht seit 1986. Damit hatten seit 1957 insgesamt 109 Wissenschafter Forschungspreise des Landes Steiermark erhalten.
Der Forschungspreis des Landes Steiermark besteht aus dem Hauptpreis und einem Förderungspreis besteht. Berücksichtigt werden herausragende Leistungen aus allen Gebieten der wissenschaftlichen Forschung. In einem stärkeren Kontext der Geistes- und Naturwissenschaften zur Steiermark steht der Erzherzog-Johann-Forschungspreis. Damit werden Leistungen gewürdigt, die zur besseren Kenntnis und Erforschung des Landes beitragen.
Am Festakt nahmen unter anderem LH-Stellvertreter Mag. Franz Voves und hochrangige Vertreter der steirischen Universitäten teil.
Graz, am 20. Dezember 2002
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