Chancengleichheit für beide Geschlechter
"Gender Mainstreaming": Ziel ist die Gleichstellung von Mann und Frau
"Geben Sie der Politik konkrete Aufträge. Nützen Sie doch die Anwesenheit der Abgeordneten bzw. Regierungsmitglieder!" Diese selten gehörte Aufforderung an Expertengremien war von der "Grünen"- Klubobfrau Ingrid Lechner-Sonnek bei der heutigen Enquete des Steiermärkischen Landtages zum Thema "Gender Mainstreaming" zu hören. Ziel dieses Grundprinzipes des europäischen Gemeinschaftsrechts ist die Umsetzung der Gleichstellung von Mann und Frau. So sollen z.B. alle Vorhaben aus der jeweiligen Sicht von Mann und Frau beleuchtet werden, um zu prüfen, ob ein Geschlecht benachteiligt ist.
Nowa-Geschäftsführerin Heide Cortolezis brachte die Aufträge an die Politik dann auch gleich auf den Punkt. "Erstens muss der Ist-Zustand in allen Bereichen, Ressorts, Gesetzen usw. erhoben werden. Das ist die Voraussetzung für die Formulierung klarer Ziele. Und zweitens müssen für die Erreichung dieser Ziele Ressourcen - Arbeitskraft und Finanzmittel - bereitgestellt werden." Für NAbg. Ridi Steibl, Vorsitzende der Steuerungsgruppe Gender Mainstreaming des Landes Steiermark, sind diese Aufträge zumindest schon teilweise in Umsetzung begriffen. So wird gerade die Erfassung des Ist-Zustands in den einzelnen Ressorts des Landes vorbereitet und das entsprechende Budget ist für drei Jahre gesichert. Steibl: "Die Steiermärkische Landesregierung stellt sich mit ihrem Beschluss vom 10. Juni 2002 hinter die Umsetzung der ´Gender Mainstreaming´-Strategie. Die Vernetzung zwischen den verschiedenen Akteuren macht große Fortschritte, so haben sich 30 steirische PartnerInnen zur Entwicklungspartnerschaft ´JUST GEM´ zusammengeschlossen, um die Regionalisierung von ´Gender Mainstreaming´ voranzutreiben. Vor uns liegen spannende Zeiten und ich hoffe, dass wir mit unserem Engagement das Land Oberösterreich, das uns derzeit zeitlich etwas voraus ist, bald einholen werden."
Über diesen neuen gesamteuropäischen Weg zur Chancengleichheit beider Geschlechter referierten heute weiters Dr. Zita Küng von der Agentur für Gender Mainstreaming in Zürich, Mag. Irene Pimminger von der Gender Mainstreaming Koordinationsstelle im Europäischen Sozialfonds und Dr. Herta Kindermann-Wlasak vom AMS Steiermark. Letztere konkretisierte: „Wir wollen mehr Männer in Gesundheits- und Pflegeberufen ausbilden und mehr Frauen in Technikberufe vermitteln bzw. ihnen hochwertige EDV-Schulungen ermöglichen.
Graz, am 27. November 2002
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