Steiermark setzt auf Medienkompetenzzentrum
Nun soll ein "Medien-Cluster" entstehen

Die Steiermark will mittelfristig zu einem Medienkompetenzzentrum im südosteuropäischen Raum werden. Dieses Vorhaben in der Art eines „Medien-Clusters“, der sowohl die wirtschaftlichen und kreativen Kräfte bündelt als auch neue Ausbildungswege im Medienbereich anbietet, stand im Mittelpunkt einer von Landeshauptmann Waltraud Klasnic initiierten Medienenquete in der Grazer Burg. Ein Studiengang an der Fachhochschule Joanneum, der eine spezielle Journalistenausbildung anbieten wird, steht vor der Genehmigung, ein universitärer Post-Graduate-Lehrgang für angehende Manager könnte bereits im kommenden Jahr eingerichtet werden. Für LH Klasnic stehen diese Entwicklungen in einem engen Zusammenhang mit den Bestrebungen, die Steiermark als Zukunftsregion gemeinsam mit den Nachbarländern Ungarn, Kroatien, Slowenien und Oberitalien zu etablieren.
Präsentiert wurde die von den Grazer Wissenschaftern Wolfgang Mantl (Institut für öffentliches Recht) und Gerald Schöpfer (Leiter des Medienkundlichen Lehrganges) sowie dem Wiener Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer (OGM) erstellte „Medienstudie Steiermark“. Das Kompendium ist eine umfassende Bestandaufnahme des Medienstandortes Graz und Steiermark unter verschiedenen Perspektiven. So wird die Medienentwicklung im Bundesland ebenso dargestellt wie die aktuelle Medienszene und die Situation der Journalisten im Bundesland.
Bei einer Diskussion am Vorabend der Präsentation meinten in Wien tätige „Mediensteirer“ – darunter Gerhard Draxler (ORF), Michael Fleischhacker (Die Presse), Hans Winkler (Kleine Zeitung), Gerfried Sperl (Der Standard), Ernst Trost (Kronenzeitung) und Liselotte Palme (profil) - übereinstimmend, der wirtschaftlichen Krise am Medienmarkt müsse durch mehr Kreativität und Qualität begegnet werden. Das Einsparungspotenzial vor allem im personellen Bereich sei hingegen weitgehend ausgereizt. Zuvor diagnostizierte der Chefredakteur der „Süddeutschen Zeitung“, Gernot Sittner, in einem Ausblick zur Zukunft der Zeitung, das Produkt als solches sei nicht gefährdet, wohl aber seine einst starke Positionierung in der Medienlandschaft. (Die Medienstudie Steiermark ist im Internet abrufbar unter www.landeshauptmann.steiermark.at)
Graz, am 25. Juni 2002
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