"Kind(er)leben" soll Anliegen aller werden
Steiermark wird kinder- und familienfreundlicher

Alle sind sich einig: Zur Förderung und Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien muß noch einiges getan werden, sonst sieht es bevölkerungsmässig in den nächsten Jahrzehnten trist aus in der Steiermark. Eine Initiative, die der Generationenverantwortung Rechnung tragen soll, ist „Kind(er)leben“. Die Leitlinien für die gesellschaftspolitische Entwicklung des Bundeslandes stellten Landeshauptmann Waltraud Klasnic und LH-Stellvertreter Franz Voves zusammen mit Repräsentanten von Städte- und Gemeindevertretungen bei einer Veranstaltung in Dobl vor. Fazit: Ein kinder- und familienfreundliches Klima zu schaffen, muss Anliegen aller werden. Nicht nur das Land, auch die Städte und Gemeinden sind aufgefordert, besondere Akzente zu setzen. „Kind(er)leben“, so LH Klasnic, sei keine kurzfristige Maßnahme, sondern ein Programm für Jahrzehnte. Finanzielle Anreize seien wichtig, formulierte die Landeschefin, mindestens ebenso wesentlich aber sei die gesellschaftliche Verantwortung für alle Generationen. Ihr Plädoyer für eine kinder- und jugendgerechte Gesellschaft teilte auch LH-Stellvertreter Voves, der eine Rückbesinnung auf mensch-liche Werte einmahnte. Konsumgesellschaft allein könne nicht alles sein, so Voves. Die Grazer Stadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl sieht die Schaffung spezieller Erlebnisräume für Kinder und Jugendliche als vorrangige Aufgabe. Auch ausreichend Betreuungseinrichtungen seien erforderlich. Gemeindebund-Präsident Hermann Kröll betonte, Familienleben spiele sich vorwiegend in der eigenen Gemeinde ab. Zu den wichtigsten kommunalen Aufgaben der Zukunft werde es daher gehören, ein entsprechendes familienbezogenes Klima zu schaffen. Szenarien einer „Bevölkerungsschrumpfung“ und eines „kollektiven Alterns“ zeichnete Landesstatistiker Ernst Burger. Daran könnten anders lautende Momentaufnahmen, wie etwa der geburtenstarke Monat April, kaum etwas ändern. Sollten die derzeitigen Trends anhalten, werde die Steiermark bis etwa 2050 nur noch eine Million Einwohner haben. Konkrete Projekte aus steirischen Gemeinden sollen diesen Tendenzen nun entgegenwirken. Die Vorschläge reichen von einer flexiblen Kinderbetreuung über mobile Jugendarbeit bis zur Lern- und Freizeitbetreuung sowie speziellen Veranstaltungen während eines „Kinder- und Jugendsommers“.
Graz, am 18. Juni 2002
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