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Nach Booster-Impfung sinkt die Ansteckungsgefahr deutlich

46 Prozent der Gesamtbevölkerung wurde bereits ein drittes Mal geimpft

7-Tagesinzidenz pro Million Personen
7-Tagesinzidenz pro Million Personen
© Foto: Kages; BerndHaas

Graz, am 14. Jänner 2022.- Beim 44. Impf-Update des Landes Steiermark informierten heute Vormittag (14.01.2022) Impfkoordinator Michael Koren und Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig zum Stand der Corona-Schutzimpfungen in der Steiermark. Als Gast war Oberarzt Bernhard Haas, Facharzt für Innere Medizin und Infektiologe sowie Impfkoordinator der KAGes, beim ersten Impf-Update in diesem Jahr mit dabei.

Impfkoordinator Michael Koren begann mit einem Überblick über die aktuellen Impfzahlen in der Steiermark: „Insgesamt haben wir in der Steiermark mittlerweile mehr als 2,3 Millionen Impfungen gesetzt und auch über Weihnachten hat sich viel getan. Wir haben uns insbesondere auch bemüht, die Erstimpfungen voranzutreiben, derzeit liegen wir bei einer Erstimpfungsquote bei 74,3 Prozent, das sind 926.741 Impfungen." Auch bei den dritten Impfungen liege die Steiermark gut, so Koren: „Mit 573.467 Impfungen bzw. 46 Prozent liegen wir im Bundesländer-Vergleich stabil auf dem dritten Platz." 

Ab 1. Februar werde es zudem zu Änderungen beim Grünen Pass kommen, erklärte Koren. Die Zertifikate werden ab diesem Zeitpunkt nach sechs Monaten ihre Gültigkeit verlieren, sofern man keine dritte Impfung erhalten habe: „In der Steiermark würden damit rund 120.000 Personen ihr Impfzertifikat im Grünen Pass verlieren, wobei der Großteil dieser Personen bereits zu Impfterminen in den nächsten zwei Wochen eingeladen wurde. Wir hoffen, dass sich jene rund 50.000 Personen, die sich nicht über die Anmeldeplattform des Landes registriert haben, in den nächsten Wochen impfen lassen, um ihre Berechtigungen mit dem Grünen Pass weiter zu behalten." Dazu kommen werden außerdem auch Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren, da mit einer diesbezüglichen Änderung der Empfehlung des Nationalen Impfgremiums zu rechnen sei, unterstreicht Koren. „Damit wird auch für diese Gruppe in Zukunft die Sechs-Monats-Frist gelten, dies betrifft insgesamt rund 8.500 Steirerinnen und Steirer." Was die Infrastruktur betreffe, sei man in der Steiermark gut ausgestattet: „Auf den Impfstraßen sind weiterhin ausreichend Kapazitäten vorhanden, auch für einen möglicherweise erhöhten Andrang in den nächsten Wochen sind wir gut gerüstet."

Besonders stolz sei man auf die Impfbilanz des Dezembers 2021: „Dieser Monat war mit 383.000 Impfungen der stärkste Impfmonat, den wir je hatten und mit über 120.000 verabreichten Impfungen war die Kalenderwoche 50 die stärkste Impfwoche", sagte Koren abschließend.

„Wir sind in der Steiermark gut gerüstet für jene 50.000 Personen, die aufgrund der neuen Sechsmonatsfrist der Impfzertifikate im Jänner noch eine dritte Impfungen benötigen, um auch weiterhin einen gültigen Grünen Pass zu haben", begann Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig seine Ausführungen und ergänzte: „In der kommenden Woche werden wieder rund 40.000 Impfeinladungen für die Kalenderwochen sechs bis acht verschickt. Diese gehen einerseits an Personen, die sich kürzlich neu angemeldet haben, und andererseits an Steirerinnen und Steirer, die für eine dritte Impfung anspruchsberichtigt sind."

Das Kinderimpfen, so Wlattnig weiter, laufe in der Steiermark gut. Rund 13.780 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren erhielten bereits ihre Erstimpfung, knapp über 9.000 sogar die Zweitimpfung. Das nächste  freie Kinderimpfen findet am Sonntag, 16. Jänner 2022, von 8 bis 14 Uhr an den Impfstraßen Graz, Premstätten, Bruck, Judenburg, Hartberg und Leoben statt. 

„Von vergangenem Freitag bis zum heutigen Freitag gab es 60.774 Impfungen in der Steiermark. Gegenüber der letzten Ferienwoche kann eine leichte Steigerung verzeichnet werden, jedoch sind die Erstimpfungen mit 5.271 Dosen derzeit nicht zufriedenstellend. Die Erstimpfungen bewegen sich auf einem konstant niedrigen Niveau. Es ist davon auszugehen, dass mit Beschlussfassung des Impfschutzgesetzes auch diese Zahl wieder ansteigen wird", so Wlattnig. In der Steiermark gebe es rund 180.000 von der Impfpflicht betroffene Personen ab 14 Jahren. Dies entspricht rund 16,5 Prozent der impffähigen Steirerinnen und Steirer ab 14. Jahren, die keine Impfung vorweisen können, diese allerdings brauchen, um weiterhin straffrei zu bleiben.

Infektiologe Bernhard Haas von der KAGes präsentierte die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Omikron-Variante: „Die Symptome sind bei Omikron ein wenig anders gelagert als bei der Delta-Variante: Vorherrschend bleiben natürlich Atemwegssymptome wie Schnupfen, Husten und Halsschmerzen. Allerdings tritt bei Omikron viel seltener ein Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns auf als bei Delta. Häufiger festgestellt werden hingegen starke Körperschmerzen (Muskeln und Gelenke), Nachtschweiß und Appetitlosigkeit."

Am Beispiel von Daten aus Südafrika erläuterte Hass die Effektivität des Immunschutzes von Genesenen und die Wirkung der Impfungen: „Die Ausgangsimmunität von Genesenen ist bei Omikron um einiges geringer als bei anderen Varianten. Wer allerdings genesen und geimpft ist, hat auch bei Omikron einen ähnlich hohen Schutz wie er für Genesene gegenüber anderen Varianten des Virus bestanden hat", so Haas.

Der Wissenschaftler unterstrich auch die Bedeutung der Booster-Impfungen: „Der Anstieg des Schutzes durch den Booster ist enorm. Die neuesten Daten zeigen, dass die Booster-Impfung den Immunschutz auf ein höheres Niveau, als man es nach dem zweiten Stich hatte, bringt. Daten aus Dänemark zeigen zudem, dass die Booster-Impfung auch vor Infektion schützt: Bei Dreifach-Geimpften hat sich laut diesen Daten das Infektionsrisiko für Personen im gemeinsamen Haushalt mit einem Infizierten halbiert. Wenn sich Geimpfte infizieren, scheiden sie weniger lang Viren aus und die Viruslast ist insgesamt geringer. Dafür entwickeln sich bei Geimpften schneller Symptome. Das dürfte deshalb so sein, weil der immunisierte Körper auf das Virus schneller reagiert als bei Personen, die weder genesen noch geimpft sind."

Auf die Frage nach der Sinnhaftigkeit der kommenden Impfpflicht meinte der Infektiologe, die Impfpflicht sei eine politische Frage. Wissenschaftlich gesehen sei eine höhere Durchimpfungsrate "auf alle Fälle nötig, um große und neue Wellen zu verhindern. Wie man zu einer hohen Rate kommt, ist wissenschaftlich sekundär, sie muss aber gesteigert werden", sagte Haas. Wichtig sei, "vor Herbst alles in Schwung zu bringen bezüglich der Dreifachimpfung", so Haas, der zuvor auch aktuelle Zahlen zur 7-Tagesinzidenz und die Impfrate im weltweiten Vergleich präsentierte.  Hier geht es zu den Folien "7-Tagesinzidenz" und "Impfrate im weltweiten Vergleich, Erst- und Zweitimpfung".

Das 44. Impf-Update kann  hier als Video nachgesehen werden.

Graz, am 14. Jänner 2022

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