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Erhöhung der Erst- und Zweitimpfungsrate ist prioritäres Ziel

Bisher fast 1,5 Millionen Impfungen in der Steiermark

Insbesondere bei der Gruppe der Über-40-Jährigen besteht hinsichtlich der Durchimpfungsrate noch deutlich Luft nach oben.
Insbesondere bei der Gruppe der Über-40-Jährigen besteht hinsichtlich der Durchimpfungsrate noch deutlich Luft nach oben.
© Kages/BMSGPK; bei Quellenangabe honorarfrei

Graz, am 10. September 2021. - Beim 27. Impf-Update des Landes Steiermark informierten heute Vormittag (10.9.2021) der steirische Impfkoordinator Michael Koren und Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig über den Stand der Corona-Schutzimpfung in der Steiermark. Als Experte war außerdem der ärztliche Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie Primar Klaus Vander mit dabei. 

„Wir haben schon fast 1,5 Millionen Stiche geschafft″, so Impfkoordinator Michael Koren gleich zu Beginn seiner Ausführungen. Konkret sind bereits über 744.000 Menschen in der Steiermark vollimmunisiert. Auch der letzte freie Impf-Dienstag war wieder ein voller Erfolg. Insgesamt haben 4.164 Steirerinnen und Steirer das rasche und unkomplizierte Impfangebot an den 16 Impfstraßen genutzt. „Morgen gibt es wieder die Möglichkeit, sich in sechs steirischen Einkaufszentren von 8 bis 19 Uhr mit dem Einmalimpfstoff Johnson&Johnson impfen zu lassen", betont Koren.

Nächste Woche gibt es zudem am Dienstag (14.9.) und am Freitag (17.9.) das Angebot, sich von 12 bis 20 Uhr an den Impfstraßen des Landes impfen zu lassen. Kurzentschlossene können zwischen den Impfstoffen Moderna und Biontech/Pfizer auswählen. „Aufgrund von Lieferschwierigkeiten steht an diesen beiden Tagen der Einmalimpfstoff Johnson&Johnson nicht zur Auswahl. Wir hoffen aber, dass sich das bald wieder ändern wird", erklärt Koren. Nähere Informationen finden Sie  hier

Anlässlich des Schulstarts in der kommenden Woche habe die Bildungsdirektion in dieser Woche mit allen Direktoren Konferenzen abgehalten, so Koren. „Die Direktorinnen und Direktoren sind informiert, dass sie die Möglichkeit haben, Impfaktionen an ihren jeweiligen Schulen anzubieten. Dies ist einerseits direkt an der Schule oder andererseits in Kooperation mit den Impfstraßen des Landes möglich. Wir hoffen mit diesen Impfangeboten für Schulen noch viele Zwölf- bis 17-Jährige mit der Impfung zu erreichen", unterstrich Koren.

„Weiters steht seit gestern fest, dass wir am 24. September in der Impfstraße bei der Grazer Messe von 12 bis 20 Uhr und vor der Montanuniversität Leoben von 9 bis 12 Uhr (Impfbus) mit den Impfaktionen an den Hochschulen beginnen. Dazu haben sich bereits 370 Studentinnen und Studenten sowie auch Mitarbeitende an den Universitäten angemeldet. Angeboten wird im Rahmen dieser Aktion der Einmalimpfstoff Johnson&Johnson.″

Die vorrangigen Herausforderungen der nächsten Zeit umriss Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig: „Wir befinden uns derzeit laut Impfplan des Bundes in der Phase vier der Pandemiebekämpfung. Das Erreichen einer möglichst hohen Durchimpfungsrate durch die Verabreichung von Erst- und Zweitimpfungen bleibt weiterhin unser wichtigstes Ziel und ist daher nach wie vor für uns prioritär. Genau aus diesem Grund führen wir in der Steiermark vielerlei Aktionen durch, wie unter anderem das freie Impfen in Einkaufszentren und an den freien Impftagen immer dienstags und freitags an den steirischen Impfstraßen, das freie Impfen bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie verschiedene Gemeindeimpfaktionen.

Zu den derzeit beginnenden Auffrischungsimpfungen („dritter Stich") führte Wlattnig aus: „Alle Steirerinnen und Steirer, die sich über die Online-Anmeldeplattform bereits einmal angemeldet haben, werden von uns automatisch entsprechend den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums zum dritten Stich eingeladen. Wann diese Einladung erfolgt, ist abhängig vom Datum der Zweitimpfung." Nachdem die steirischen Pflegeheime sowie die KAGEs bereits mit der Bestellung bzw. der Durchführung der Drittimpfungen begonnen haben, werden diese an den steirischen Impfstraßen ab 27. September mit der Gruppe der Über-80-Jährigen beginnen, in der Woche darauf starten die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit der Verabreichung des dritten Stichs. Wlattnig: „Die diesbezüglichen Informationen bzw. ihre Terminverständigung erhalten die über-80-jährigen Steirerinnen und Steirer ab dem 16. September per Post sowie zusätzlich per Mail und SMS, sofern sie über diese Kommunikationskanäle verfügen."

Sehr positiv, so Wlattnig weiter, sei auch die hohe Teilnahmezahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte an der Verabreichung des dritten Stichs: „Bislang haben sich rund 530 Ärztinnen und Ärzte gemeldet und zugesagt, an den Auffrischungsimpfungen teilzunehmen. Das ist sehr erfreulich und wir gehen davon aus, dass sich diese Zahl auch noch weiter erhöhen wird", so Wlattnig, der sich herzlich bei den Ärztinnen und Ärzten für ihre Unterstützung bedankte. In diesem Zusammenhang wies Wlattnig jedoch auch darauf hin, dass es derzeit nicht möglich sei, sich im Rahmen einer freien Impfaktion eine dritte Impfung verabreichen zu lassen. „Gerade auch jene Personen, die aufgrund von Immunschwäche oder aus anderen Gründen bereits jetzt eine dritte Impfung durchführen lassen möchten, bitten um Verständnis, dass dies an den Impfstraßen des Landes nicht möglich ist. In diesen Fällen bedarf es eines intensiven medizinischen Aufklärungsgesprächs, weshalb wir ersuchen, sich dafür an die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte zu wenden."

Abschließend gab Wlattnig einen Überblick über die aktuellen Impf- und Anmeldezahlen in der Steiermark: „Wir haben in den letzten sieben Tagen insgesamt 12.380 Impfungen durchgeführt, davon 7.157 Erstimpfungen. Die erfreuliche Steigerung von rund 2.000 Impfungen mehr als in der Woche davor ist auf die erfolgreichen Impfaktionen auf den verschiedenen Ebenen zurückzuführen." Insgesamt sind aktuell über 780.000 Steirerinnen und Steirer erstgeimpft, das sind 62,6 Prozent der Gesamtbevölkerung bzw. 70,3 Prozent der impffähigen Personen ab zwölf Jahren oder knapp 75 Prozent der Erwachsenen ab 18 Jahren. Vollimmunisiert sind 59,7 Prozent der Gesamtbevölkerung und 67 Prozent der Impffähigen ab zwölf Jahren bzw. 71 Prozent der Erwachsenen ab 18 Jahren. „Über die Anmeldeplattform gab es bisher 697.505 Anmeldungen. Mit täglich circa 200 Anmeldungen haben sich diese auf einem sehr niedrigen Niveau eingependelt, dennoch bedanke ich mich für jede Anmeldung. Alle Angemeldeten bekommen von uns weiterhin Termine übermittelt und ersparen sich damit das Anstellen an den Impfstraßen", so Wlattnig.

Angesprochen auf die erwartete Entwicklung der Hospitalisierungsrate und insbesondere auf die Entwicklung im Intensivbereich betonte der Virologe Primar Klaus Vander: „Uns macht die niedrige Durchimpfungsrate in der Gruppe 40+ Sorgen. Man sieht anhand der Zahlen (Anm.: siehe Folie), dass hier noch viel Luft nach oben ist." Dabei sei es genau die Gruppe, die aufgrund ihres Altes auch schon ein hohes Risiko hat, schwer zu erkranken, und die derzeit die Hospitalisierungsrate massiv steigen lässt. „Wie sehr das Gesundheitssystem an seine Grenzen stößt, wird auch davon abhängen, ob alle in der Gruppe der Hochbetagten und der Menschen mit schweren Grunderkrankungen die jetzt anlaufende Auffrischungsimpfung in Anspruch nehmen. Der sogenannte dritte Stich ist für diese Gruppen auf jeden Fall notwendig, um das schwache Immunsystem vor schweren Verläufen zu schützen." Und mehr habe die Impfung auch nie versprochen, so Vander.

Auf die Frage nach Impfdurchbrüchen meinte der Virologe: „Alle international vorliegenden Zahlen beweisen, es ist definitiv eine Pandemie der Ungeimpften. Es stimmt aber, dass auch Geimpfte auf Intenivstationen liegen." Diese seien aber in zwei Gruppen zu unterscheiden. Zum einen gäbe es Geimpfte, deren Ansteckung noch vor der vollständigen Schutzwirkung der 2. Impfung (laut nationalem Impfgremium 14 Tage nach der 2. Dosis von Biontec/Pfizer, Moderna und AstraZeneca und 28 Tage nach einer Dosis von Johnson&Johnson) erfolgt sei. Und zum anderen seien es multimorbide Personen mit sehr kräfteraubenden Erkrankungen wie z.B. ein Tumor im Endstadium, deren Immunsystem durch die Impfung nicht ausreichend stimuliert wurde. „Das darf uns als aufgeklärte Gesellschaft aber nicht verwundern, dass es auch bei hochtechnologisierten Gesundheitssystemen wie unserem Grenzen der Machbarkeit gibt."

 Das 27. Impf-Update kann hier als Video nachgesehen werden.

Graz, am 10. September 2021

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