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"Tausend Jahre Buchmalerei in Faksimiles" am Karmeliterplatz

Neue Ausstellung im Steiermärkischen Landesarchiv

Laden zur Buchmalerei-Ausstellung ins Landesarchiv: Kurator Norbert Weiss, Archivdirektor Gernot Peter Obersteiner, Kurator Josef Kaltenböck und die Kunsthistorikerinnen Margit Stadlober und Elisabeth Brenner (v.l.).
Laden zur Buchmalerei-Ausstellung ins Landesarchiv: Kurator Norbert Weiss, Archivdirektor Gernot Peter Obersteiner, Kurator Josef Kaltenböck und die Kunsthistorikerinnen Margit Stadlober und Elisabeth Brenner (v.l.).
© Bilder: steiermark.at/Streibl; Verwendung bei Quellenangabe honorarfrei
Neben Faksimiles aus der Sammlung von Josef Kaltenböck sind auch einige originale mittelalterliche Handschriften aus den Beständen des Landesarchivs in der Ausstellung zu sehen.
Neben Faksimiles aus der Sammlung von Josef Kaltenböck sind auch einige originale mittelalterliche Handschriften aus den Beständen des Landesarchivs in der Ausstellung zu sehen.
Die Buchmalerei war für rund 1000 Jahre eine große Kunst des europäischen Mittelalters.
Die Buchmalerei war für rund 1000 Jahre eine große Kunst des europäischen Mittelalters.

Graz (5. Oktober 2018).- Das Steiermärkische Landesarchiv lädt zu einer neuen Ausstellung, die ab sofort in den Räumlichkeiten des Archivs am Grazer Karmeliterplatz während der Öffnungszeiten zu sehen ist: Unter dem Titel „Tausend Jahre Buchmalerei in Faksimiles“ widmet sich die Schau der mittelalterlichen Kunstgeschichte. Als Kuratoren fungierten Norbert Weiss vom Landesarchiv und Josef Kaltenböck, der auch Leihgeber der meisten ausgestellten Exponate ist. Zudem waren auch die Kunsthistorikerinnen Margit Stadlober und Elisabeth Brenner eingebunden.

Archivdirektor Gernot Peter Obersteiner betonte im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung: „Ich freue mich sehr, dass wir 20 außergewöhnliche Werke in unseren Ausstellungsräumlichkeiten zu Gast haben dürfen. ,Fac simile‘ – mache es ähnlich, ist das Ziel hochspezialisierter Verlage, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Werke der Buchkunst besser zugänglich zu machen. Das Faksimile ersetzt nicht das Original, doch vermittelt es eine wirklichkeitsnahe Vorstellung selten gezeigter Vorlagen“, so Obersteiner. Stadlober verwies auf die Bedeutung der Buchmalerei in der Kunstgeschichte: „Die Buchmalerei ist eine große Kunst des Mittelalters, sie wurde jahrhundertelang in den Klosterbibliotheken gepflegt. Durch die Malereien wurde es möglich, die Bücher sowohl in Text als auch in Bild zu erfahren. Damit wurden diese großen Wissensspeicher auch Menschen zugänglich, die des Lesens nicht mächtig waren.“

In der Ausstellung bieten aufwendige Faksimiledrucke die einzigartige Gelegenheit, in einem Raum den Eindruck von weit verstreut lagernden Originalen zu gewinnen: Berlin, Canberra, Chantilly, Dublin, Heidelberg, München, Nürnberg, Oxford, Paris, Rom, Turin und Wien sind die Städte, in denen sich die 20 präsentierten Buchmalerei-Glanzlichter aus tausend Jahren befinden. Kurator Weiss betont: „Die Buchmalerei entstand im Zuge einer Medienrevolution im vierten Jahrhundert nach Christus: Mit dem Übergang von Papyrus zu Pergament wurde ein dauerhaft haltbares Material eingeführt. Gleichzeitig etablierte sich die Buchreligion Christentum.“ Die ausgestellten Faksimiles reichen von Bibeln über Gebetsbücher bis zu weltlichen Büchern, das größte Exponat ist ein prächtiges Faksimile der Wenzelsbibel aus dem späten 14. Jahrhundert. „Im Gegensatz zu Nachdrucken wird bei Faksimiles auch echtes Gold bei der Ausgestaltung der Buchmalereien verwendet“, erklärt Kaltenböck, der mittlerweile eine umfangreiche private Sammlung aufgebaut hat.

Die Ausstellung bietet einen Querschnitt über alle Epochen der Buchmalerei, vom Frühmittelalter über das Hoch- bis zum Spätmittelalter. Als Kontrast zu den Faksimiles werden auch einige sorgsam ausgewählte Originale aus den Beständen des Steiermärkischen Landesarchivs ausgestellt. „In der Zusammenschau von Faksimiles und Originalen wird eine ästhetische Symbiose von Handwerk, Kunst und Technik verständlich und damit ein beeindruckendes Stück mittelalterlicher Kunstgeschichte erlebbar gemacht“, so Obersteiner, der sich auf die heurige „Lange Nacht der Museen“ am bevorstehenden ersten Oktober-Wochenende freut: „Im Zuge der ,Langen Nacht‘ gibt es natürlich Führungen durch die Ausstellung für alle unsere Gäste im Landesarchiv“, sagt der Archivdirektor.

Die Ausstellung im Landesarchiv läuft bis zum 23. Februar 2019 und kann während der Öffnungszeiten des Archivs (Montag, Dienstag, Donnerstag 9 bis 15 Uhr, Mittwoch 9 bis 18 Uhr und Freitag 9 bis 12 Uhr) kostenlos besichtigt werden.

Graz, am 5. Oktober 2018

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